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Sri Lanka Rundreise mit Marco Polo YLT – Tag 4-6

Sri Lanka Rundreise mit Marco Polo YLT - Tag 4-6 1

Waldkloster Ritigala Sri Lanka

4. Tag – Ein Waldkloster, traurige Elefanten und viele Affen

Mit dem Bus ging es wiederum früh am Morgen von Anuradhapura in Richtung einer weiteren ehemaligen Königsstadt nach Polonnaruwa. Unterwegs wollten wir aber noch das Waldkloster in Ritigala besuchen. Da für den großen Reisebus die Straßen dort  viel zu schlecht sind, stiegen wir in mehrere Jeeps um, die uns zum Fuße der Tempelanlage brachten. Der Begriff Waldkloster trifft ganz gut, was uns dort erwartete. Die gesamte Klosteranlage scheint von Dschungel verschlungen zu werden. Überall sieht man noch Mauern und Überreste aus längst vergangenen Zeiten, aber die Natur erobert sich Stück für Stück zurück, was ihr einst gehörte. Über viele Stufen ging es hinauf in die höheren Ebenen des Tempels. Auch hier erhielten wir von unserem Guide vielfältige Informationen zum Leben der Mönche in der Tempelanlage. Für mich ein sehr spannender Ausflug, der durch die außergewöhnliche Vegetation, die durch die Sichtung von Bärenaffen und riesigen Termitenhügeln noch interessanter wurde. An diesen Ort scheinen sich auch nicht allzu häufig Touristen zu verirren, denn im Gegensatz zu den anderen Tempelanlagen begegnete uns hier kein Mensch. Laut Angaben eines Einheimischen gibt es in Ritigala auch mehrere Höhlen mit Malereien, die wir als Touristen aber nicht besuchen durften, da man dafür quer durch den Dschungel hätte gehen müssen.

Kloster im Dschungel Sri Lanka

Auf diesen wundervollen Ausflug folgte eine Aktion, auf die ich im Nachhinein gerne verzichtet hätte. Wir fuhren zum Elefantenreiten. Bei unserer letzten Reise nach Thailand hatten wir Elefantenreiten bewusst gemieden, diesmal ließen wir uns aber von der Euphorie der Gruppe mitreissen. Ein Fehler. Die Elefanten trugen dicke Ketten um Hals und Fussgelenke, sowie einen großen Korb auf dem Rücken. In diesem Korb nahmen jeweils vier Personen Platz. Dann ging es etwa zehn Minuten in eine Richtung und wieder zurück. Die Situation in der die Elefanten gehalten werden scheint zwar besser als in unseren Zoos, dennoch würde ich dies nicht noch einmal machen. Zusätzlich waren die Elefantenbegleiter extrem dreist und erwarteten sehr hohe Trinkgelder. Teilweise wurden wir sogar so sehr bedrängt, dass eine Teilnehmerin aus Überforderung 1000 Rupies Trinkgeld gab, nur um der Sitaution zu entkommen. Dazu muss gesagt werden, dass wir für das Reiten bereits 27 Euro bezahlt hatten. Zudem erzählte uns unser Guide auf Nachfrage, dass die Elefanten vor Ort nur mit Palmenblättern gefüttert würden, was eine günstige, aber minderwertige Nahrung für Elefanten ist. Die Unzufriedenheit betraf meines Erachtens den Großteil der Gruppe, so dass es mit ein wenig gedrückter Stimmung weiter ging.

Gegen Nachmittag erreichten wir unseren nächsten Herberge in Polonnaruwa. Hier waren die Meisten wieder in Gruppenzimmern untergebracht. Wir erhielten hingegen ein sauberes und funktional eingerichtetes, klimatisiertes Zimmer in einem Bungalow. Luxus ist definitiv etwas anderes, aber für mich war das absolut in Ordnung. Direkt nach der Ankunft versammelten wir uns im Gemeinschaftshaus und Dr. Dittus, ein bekannter Verhaltensforscher, der seit 40 Jahren Affen in Polonnaruwa beobachtet, erläuterte uns das Programm. Jeder erhielt eine Forschungsmappe und nach dem Mittagessen ging es direkt zu einem ersten Ausflug in den Dschungel, in dem uns erste Aspekte zum Leben der Affen erläutert wurden. Da der Dschungel aufgrund heftiger Regenschauer innerhalb der vorherigen Tage ziemlich unter Wasser stand, begnügten wir uns mit einem kurzen Ausflug. Nach einem unglaublich leckeren Abendessen schauten wir uns die BBC Dokumentation „Temple Troops“ an, die in Polonnaruwa gedreht wurde. An diesem Abend gingen wir alle erschöpft und recht früh ins Bett.

Sri Lanka Polonnaruwa Affenforschung

5. TAG Affen beobachten – Ein einzigartiges Erlebnis mit Languren und Makaken

Am nächsten Morgen hieß es bereits gegen 4.30 Uhr aufstehen, denn wer Affen beobachten will, muss am Besten direkt in ihrer Nähe sein, wenn sie aufwachen. Ansonsten ist es nicht so einfach, die Affengruppe im Dschungel wieder zu finden. Gegen 6.00 Uhr waren wir in Polonnaruwa, einer ehemaligen Königsstadt und UNESCO Weltkulturerbe. In Kleingruppen beobachteten wir je eine Gruppe Affen. Jeder sollte sich dabei in seinen Unterlagen Notizen zur Gruppengröße und Zusammensetzung machen. Außerdem sollten wir einen Affen während der folgenden zwei Stunden komplett beobachten und sein Verhalten mit vorgegebenen Codes aufzeichnen. Wir beobachteten zu Anfang die Purple Face Languren. Leider weiss ich ihre korrekte deutsche Bezeichnung nicht. Dr. Dittus spricht zwar sehr gut deutsch, da er aber in Kanada aufgewachsen ist und Deutsch nur von seiner Mutter erlernt hat, ist es verständlich, dass ihm zeitweise die englischen Begriffe zu erst einfielen. Purple Face Languren zu beobachten war relativ einfach, da sie sich so gut wie gar nicht bewegten und ganz oben in den Baumkronen vor sich hin dösten. Wirklich spannend war das wohl nicht, aber da ich noch ziemlich müde war, hatte ich kein Problem damit zwei Stunden in den Baum zu starren.

Danach wurde gewechselt und wir beobachteten die Makaken, die unglaublich faszinierend sind. Durch Dr. Dittus Forschung sind sie an Menschen gewöhnt, nehmen sie jedoch nicht als Agitationspartner war. Es wirkt fast so, als ob Menschen für sie unsichtbar wären. Auch diese Affen beobachteten und verfolgten wir zwei Stunden, wobei Dr. Dittus für jegliche Fragen zur Verfügung stand. Für mich persönlich ein sehr spannendes Erlebnis. Für die meisten anderen war Affen beobachten jedoch etwas langweilig. Als sich unsere Gruppe gegen 10.00 Uhr wieder zusammenfand, entschieden die meisten, am Nachmittag nicht noch einmal an der Affenbeobachtung teil zu nehmen. Doch zuerst besuchten wir noch einige der am Besten erhaltenen Bauwerke in Polonnaruwa. Da die Mittagssonne aber schon bald auf unsere Köpfe brannte, fuhren wir nach kurzer Besichtigung zurück zum Camp. Nach dem Mittagessen wurde durch unseren Guide ein Alternativplan aufgestellt. Entweder konnte man weiter Affen beobachten oder sich an den Pool des benachbarten 5-Sterne Hotels legen oder eine Bootstour über den Stausee zu einer Vogelinsel machen. Die anderen Vorschläge erfreuten sich reger Beliebtheit, so dass nur mein Freund und ich noch einmal mit Dr. Dittus nach Polonnaruwa fuhren.

Makaken beobachten in Polonnaruwa Sri Lanka

Inzwischen war der Nachmittag angebrochen und die Affen entspannten im Schatten der Bäume. Dabei war man Makaken und Languren unglaublich nah und konnte sie in ihrem Verhalten und ihrer Ernährung beobachten. Ich habe an diesem Tag unglaublich viel neues gelernt und so viele interessante Eindrücke gesammelt, dass in diesem Reisebericht nicht genügend Platz dafür ist. Ich werde euch in einem separaten Artikel noch einmal genaueres zu diesem eindrucksvollen Erlebnis berichten, da das ansonsten an dieser Stelle den Rahmen sprengen würde. Als wir am Abend zurück im Camp waren, war auch der Rest der Gruppe wieder dort eingetroffen. Insgesamt waren wohl alle sehr zufrieden mit ihrer jeweiligen Ausflugswahl und auch von der Vogelinsel wurden spannende Erlebnisse berichtet. Nach dem wiederum außerordentlich leckerem Abendessen, der Koch vor Ort hat sich ein extra Lob verdient, schauten wir den Film „Clever Monkeys“, der sich mit unterschiedlichen Affenarten beschäftigte und auf faszinierende Art verdeutlichte, mit welchen intelligenten Tieren man es bei Affen zu tun hat. Die Nachtwanderung, bei der man noch Loris hätte beobachten können, fiel Mangels Interessenten leider aus.

Sri Lanka Polonnaruwa

6. TAG Felsfestung von Sigiriya, Höhlentempel von Dambulla und Kaffeefahrt

Auf dem Frühstücksteller landeten wie immer Dhal, Nudeln und Bananen, sowie diesmal auch ein frisch gepresster Saft. Danach hieß es Abschied nehmen vom Affencamp. Mit dem Bus fuhren wir bis zum Fuß der Felsfestung von Sigiriya. Schon von unten wirkt der Fels, auf dem sich früher eine Festung befand, majestätisch. Hier ging es nun wirklich sehr viele Stufen nach oben. Die Wolkenmädchen, die ein besonderes Highlight von Sigiriya sind,  befinden sich in einer kleinen Höhle etwa in der Mitte des Berges. Problematisch war, dass zu dieser Höhle nur eine einzige Wendeltreppe hinauf führte, in der sich Touristen hinauf und wieder hinab quetschten. In Sigiriya begegneten wir zum ersten mal anderen Touristengruppen, die bei unseren vorherigen Ausflügen fast völlig fehlten. Bei den Wolkenmädchen handelt es sich um Höhlenmalereien barbusiger Frauen. Laut unserem Guide wurden die Malereien früher mit Naturfarben an die Wände gemalt, die Wolkenmädchen wurden aber in den 70er Jahren restauriert und nachgemalt. Restaurierung von Fresken ist weltweit übliche Praxis, weshalb mich das nicht weiter irritiert hat. Nachdem man die Wolkenmädchen verlassen hatte, ging es noch viel höher über Stufen und Eisenstiegen bis zum Gipfel. Die Aussicht entschädigte für jeden Schritt in der Mittagshitze. Bei leichtem Wind konnte man im Schatten eines Baumes seinen Blick über das Land schweifen lassen. Danach musste man den Berg natürlich auch wieder hinabsteigen.

Felsfestung von Sigiriya Sri Lanka

Wieder im Bus ging es weiter Richtung Dambulla. Der Vorteil am Bus fahren ist, dass man zwischendurch immer wieder für kurze Zeit einnicken und so zu neuen Kräften kommen kann. Außerdem waren in unserem Bus immer Wasserflaschen zu Supermarktpreise erhältlich, so dass man nie unter Durst leiden musste. Bevor wir nach Dambulla fuhren, wurde noch eine Restaurant zum Mittagessen aufgesucht. Dann hielt der Bus an den Stufen zu den Höhlentempeln von Dambulla. Auch hier hieß es wieder Stufen in Richtung Tempel steigen, Schuhe ausziehen und in Tücher wickeln. Vor Ort erwarteten uns fünf bemalte Höhlen mit einer Vielzahl an Buddhastatuen. Die einzelnen Höhlen waren so erfüllt mit Zeichnungen und Figuren, dass man kaum wusste, wo man seinen Augen lassen sollte. Nachdem wir den Tempel verlassen hatten, sanken wir erschöpft zurück in die Polster des Busses. Nun begann der eher uninteressante Nachmittag. Zuerst fuhren wir bei einem extrem überteuerten Sarigeschäft vorbei, in dem man einen Sari anprobieren konnte und nach Möglichkeit noch einige Dinge kaufen sollte, danach ging es weiter zu einer Gewürzfabrik. Hier konnte man zumindest einige Pflanzen entdecken und verstehen, wie unsere Gewürze aus dem Supermarkt in freier Natur wachsen und gedeihen. Danach ging es natürlich auch wieder in einen Shop, in dem man verschiedene Gewürze und Salben kaufen sollte. Erst gegen späten Abend erreichten wir die Bergstadt Kandy.

Höhlentempel von Dambulla Sri Lanka

 


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