Das Buch beginnt: Ich habe mich schon immer gefragt, was in Leuten vor sich geht, die nur noch wenige Stunden zu leben haben. Spüren Sie, dass etwas grauenvolles passieren wird?
Inhalt: Sandra Jones, junge Mutter und Lehrerin, verschwindet mitten in der Nacht spurlos. Ihre vierjährige Tochter Ree bleibt allein in der Wohnung zurück. Ihr Ehemann Jason Jones schaltet die Polizei ein. Die Ermittlung übernimmt Sergeant D.D., eine erfahrene Polizistin. Schnell wird klar, dass sich der Ehemann und Journalist Jones alles andere als kooperativ verhält und scheinbar kein Interesse am wiederauffinden seiner Frau besitzt und so gerät er ins Fadenkreuz der Ermittlung. Doch das rätselhafte Verschwinden von Sandra wirft viele Fragen auf. Eine freiwillige Flucht schließt die Polizei aus, da die junge Frau ihr Kind niemals allein gelassen hätte. Als bekannt wird, dass nebenan auch noch ein Sexualverbrecher wohnt, hat die Polizei bald mehr verdächtige, als ihnen lieb ist. Doch die Zeit ist knapp. Wo steckt Sandra? Ist sie noch am Leben und wenn nein, wer ist ihr Mörder? Eine packende Ermittlung beginnt.
Rezension: Der Thriller Ohne jede Spur von Lisa Gardner ist packend erzählt und durchgehend spannend. Die Geschichte wird aus wechselnden Perspektiven erzählt, von Sandra, der Polizistin D.D. und allen potentiellen Tätern. Dennoch wird an keiner Stelle ein entscheidender Hinweis gegeben, der das Ende vorwegnimmt. Die wechselnden Perspektiven sorgen für einen abwechslungsreichen Schreibstil, der die Spannung fördert. Immer mehr schreckliche Details werden eröffnet, schon bald wird deutlich, dass mehrere Protagonisten mit dem Missbrauch von Kindern aktiv oder passiv in Verbindung stehen. Dies geschieht jedoch, ohne dass eine der schrecklichen Taten jemals genauer beschrieben wird. Dass Kindsmissbrauch in diesem Roman nicht wie in vielen anderen Büchern aufs brutalste ausgeschlachtet wird, sondern insbesondere in seinen Konsequenzen für die Opfer thematisiert wird, ist ein positives Element dieses spannenden Thrillers. Gegen Mitte des Romans waren meines Empfindens nach viele Fakten in gesteigerter Form dargestellt, so dass die Situation etwas unrealistisch wirkte, jedoch löst sich dies zum Ende hin immer mehr auf. Der finale Akt des Romans ist ein besonders gelungener Teil dieses spannungsgeladenen und flüssig zu lesenden Thrillers, den ich, einmal angefangen, kaum aus der Hand legen konnte.
Fazit: Spurlos verschwunden ist ein empfehlenswerter Thriller, der von der ersten Seite an spannend ist und diese Spannung bis zur letzten Seite beibehält.
Erhältlich ist der 544 Seiten fassende Thriller Ohne jede Spur in der Taschenbuchausgabe des Rowohlt Verlags. Erscheinungsdatum ist August 2011
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