Wie ich euch bereits berichtet habe, ist am heutigen 4. April der UN-Minentag und damit das Kampagnenfinale der Aktion Zeig dein Bein für eine Welt ohne Minen. Vor dem Brandenburger Tor wurde durch große Tafeln über die Gefahr von Landminen und die Konsequenzen für die Opfer informiert. Die Passanten hatten die Möglichkeit, sich durch ein Foto, auf dem sie Bein zeigen, an der Kampagne zu beteiligen, sowie sich ein Bild von einer Minenräumung zu machen.
Kampfmittelräumung vor Ort
Am Brandenburger Tor fand dazu eine große Veranstaltung statt, bei der man live erleben konnte, wie aufwendig die Kampfmittelbeseitigung ist. Auf einem angelegten, künstlichen Minenfeld suchte ein professioneller Kampfmittelräumer in kompletter Ausrüstung nach Minen. Dabei musste er Zentimeter für Zentimeter die Erde absuchen. Wenn der Metalldetektor einen Fund anzeigte, wurde vorsichtig mit einer Sonde um die Mine herum die Umgebung abgetastet. Teilweise befinden sich unterhalb von Landminen noch weitere Sprengkörper, die verhindern sollen, dass die Mine entfernt wird, ohne das sie auslöst. Danach wurde die Erde rund um die Mine vorsichtig mit einer Schaufel entfernt und die Mine ausgehoben.
Der ganze Prozess dauerte alleine bei dem künstlichen Minenfeld schon knapp eine halbe Stunde, ich mag mir gar nicht vorstellen, wie lange die Entfernung einer einzelnen Mine in Wirklichkeit dauert.
Unterschriftenübergabe
Das seit 1999 gültige Ottawa-Abkommen, welches den Besitz, den Einsatz und Produktion von Antipersonenminen verbietet, wurde bereits von 156 Staaten unterzeichnet. Einige Staaten, darunter die USA, Russland und China, sind diesem Abkommen aber bis heute nicht beigetreten. Vielfach wird aber gerade von den USA unter der Regierung Obama erwartet, dass sie sich dem Ottawa-Abkommen anschließen. Im Laufe der internationalen Kampagne „Lend your leg – Zeig dein Bein für eine Welt ohne Minen“ wurden neben unzähligen Fotos von Beinen auch Unterschriften gesammelt. Insgesamt kamen knapp 50.000 Unterschriften zusammen, die in einem symbolischen Akt an die USA übergeben wurde, in der Hoffnung, dass der längst nötige Schritt für eine Welt ohne Minen möglichst bald eingeleitet wird.
Fotos: Charly Hall