Früher gehörte Zeitungslesen zum Alltag. Bei meinen Großeltern lag immer eine Tageszeitung, in der ich als Kind mit Begeisterung vor allem die Sportseiten las. Heute ist die Zeitung als Printmedium fast schon eine Rarität geworden. Ich ärgere mich oft über mich selbst, dass ich generell so wenig zum Lesen komme, weder zum Lesen vom Büchern noch von Zeitungen oder Zeitschriften. Nur ein schneller (dafür ständiger) Blick zwischendurch in ein Nachrichtenportal, Überschriften einsaugen und eventuell noch die kurzen Texte dazu und das war es.
Am Wochenende habe ich mir jedoch angewöhnt, mir wieder mehr Zeit zum Lesen zu nehmen. Ich bin fast jeden Tag schon weit vor sieben wach, meist dauert es noch etwas, bis ich aufstehe und frühstücke. Nach einem kurzen Spaziergang widme ich mich dann der taz am Wochenende, einer Wochenzeitung, die sich mit wichtigen aktuellen Themen beschäftigt. Nicht wie eine Tageszeitung mit den wichtigsten Nachrichten, sondern eher wie ein Magazin, mit Inhalten aus Kultur, Gesellschaft, Politik und einem großen Regionalteil. Besonders gefällt mir an der taz, dass hier vielfach Meinungen dargestellt werden, die so in anderen Medien nicht zu finden sind. Meinungen, die nicht immer unbedingt meiner Meinung entsprechen müssen, aber durch ihre Gedankengänge zum Nachdenken anregen. Auch finde ich die vielen regionalen Artikel der taz am Wochenende sehr interessant, aktuell zum Beispiel zum Thema „Die letzten leeren Räume“, wie Berlin immer voller wird und es insbesondere auch für Kreative schwieriger wird, leere und auch noch bezahlbare Flächen zu finden. Gerade die Möglichkeit der Zwischennutzung und die Langezeit vielen freien Räumlichkeiten und Plätze ermöglichten es Berlin ja zu einer Art Kreativhochburg zu werden, wohingegen man aktuell ständig vom Ende vieler Projekte aufgrund von Bebauungsplänen hört. Die Zeit mit der Zeitung ist sozusagen ein bisschen Zeit für mich, ohne Handy, Internet oder TV, Zeit zum Lesen und Nachdenken. Die Hundedame hat nach dem Frühstück allerdings immer einen erhöhten Aufmerksamkeitsdrang und interessiert sich weniger dafür, dass ich Zeitung lesen möchte, was man auch an ihrem Platzanspruch auf MEINEM Sessel erkennen kann.
Beim Lesen schaue ich schon immer, welche Teile auch für meinen Adoptivsohn (ehemals Pflegesohn, ja es gibt Neuigkeiten, die ich hier noch gar nicht verkündet habe) von Interesse sein könnten. Er interessiert sich insbesondere für die Themenbereiche Migration, Integration, Umwelt, aber auch internationale und nationale Politik. Da er noch nicht so schnell liest und viele Wörter schwierig sind, ist eine Vorauswahl von einem Artikel pro Woche ganz gut. Ansonsten ist sein Nachrichtenkonsum, wie auch meiner eher auf digitale Medien, die einfach und schnell zu konsumieren sind, beschränkt, inklusive der Tagesschau um acht. Die taz am Wochenende bietet aber meiner Meinung nach ein deutlich vielfältigeres Spektrum an Sichtweisen auf Themen und erlaubt es, sich zumindest am Wochenende mehr Zeit für die Geschehnisse in unserer Welt und die Meinungen diesbezüglich zu nehmen. Dies bildet bei ihm dann auch immer eine hervorragende Grundlage, um über das jeweilige Thema zu diskutieren. Man muss ja nicht immer einer Meinung sein, aber sich über unterschiedliche Meinungen auszutauschen empfinde ich als sehr wertvollen Prozess.
10 Wochen taz am Wochenende für 10 Euro
Ich gehe morgens immer mit der alten Hundedame raus, aber die taz am Wochenende gibt es auch günstig im Abo. Aktuell gibt es eine Probeaktion, bei der man 10 Wochenende die taz am Wochenende für insgesamt 10 Euro testen kann. Der reguläre Preise liegt bei 3,20 Euro pro Wochenendausgabe. Was ich eine großartige Sache finde, ist das Solidaritätsprinzip des normalen taz Abos. Der Monatspreis fürs Abo liegt bei 52,90 Euro, wer es sich leisten kann, kann freiwillig auch 64,90 Euro zahlen und finanziert damit die Abos für Menschen mit geringerem Einkommen zum Preis von 33,90 Euro mit. Alles ohne Nachweis und auf dem Solidaritätsprinzip basierend. Eine großartige Idee, die meiner Meinung nach für viel mehr Projekte genutzt werden sollte. Digital gibt es das taz Abo natürlich auch.
Lest ihr noch Zeitungen? Vielleicht sogar als klassisches Wochenendritual zum Start in den Tag? Oder welche Wochenendrituale habt ihr?
Übrigens landen ausgelesene Zeitungen bei mir nie im Müll. Erst liegt die Wochendausgaben der taz ein paar Tage rum, bis jeder, der sie lesen wollte, drin gestöbert hat und dann kann man Zeitung wunderbar in Form vom Pappmaché oder als Unterlage zum Basteln weiterverwenden.
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6 Antworten zu “Anzeige – Lest ihr am Wochenende Zeitung?”
Zeitungen lese ich nicht, aber dafür Bücher. Ist einfach ein schönes Gefühl was in der Hand zu halten 😉
Ich lese auch ab und zu die Zeitung. Da bleibt man eben auf dem Laufenden, vor allem wenn man ständig unterwegs ist und man sich nicht durch den ganzen Informationsschwall im Internet kämpfen will. Cool, dass du auf das aktuelle Angebot hinweist.
Wir haben auch ein Wochenendabo einer Tageszeitung mit dem wir es uns Sonntags nach dem Frühstück auf dem Sofa oder noch lieber auf dem Balkon gemütlich machen.
Hallo Julia,
wir haben schon in der dritten (!) Generation unsere regionale Tageszeitung abonniert und diese lesen wir täglich. Sie kommt jeden Tag (außer sonntags) direkt zu uns nach Hause.
Die täglichen Nachrichten (Tagesschau, HeuteJournal) gehören ebenfalls dazu.
Am Wochenende ist das nicht anders. Unsere Tageszeitung wird übrigens schon morgens um 5 Uhr rum in die Briefkästen ausgetragen 🙂
Liebe Grüße
KleinerVampir
Morgens um 5 ist ja unglaublich früh! Holst du sie auch so früh schon aus dem Kasten? In der dritten Generation eine Zeitung lesen ist ja dann schon eine richtige Familientradition. Da hängen sicher für dich auch Kindheitserinnerungen dran. Wie schön, dass du dieses Ritual beibehalten konntest 🙂
Alles Liebe,
Julia
Hallo Julia,
nein, um die Zeit bin ich meistens noch im Bett. Allerdings sollte die Tageszeitung laut AGB den Abonnenten bis spätestens um 6 Uhr zugestellt worden sein, denn man soll sie ja lesen können, ehe man zur Arbeit geht.
Ist jetzt off-Topic: dafür kriegen wir unsere Post inzwischen erst gegen 17 Uhr, da sind wir die letzten der Runde in unserem Zustellbezirk :-))
Liebe Grüße
KleinerVampir