Der November hat begonnen und insbesondere in der Nacht ist es schon richtig kalt. Damit neigt sich die Erntezeit nun langsam dem Ende zu. In diesem Herbst war ich häufig in Wäldern unterwegs und habe viel gesammelt und eingekocht. Nachdem ich in den letzten Jahren immer verpasst habe, Holunderbeeren zu pflücken, ist es mir endlich gelungen.
Ich esse meine Erdbeer-Holunderblüten-Marmelade unglaublich gerne und war sehr gespannt, auf die kleinen schwarzen Beeren. Verwechseln kann man sie mit ihren leuchtend roten Stielen eigentlich nicht. Holunderbeerenbäume gibt es bei uns außerdem so viele, dass man nicht lange suchen muss. Sie wachsen in Parks, aber auch an vielen Waldrändern. Roh sollte man sie nicht essen, da sie dann giftig sind. Aus reiner Neugierde habe ich trotzdem mal probiert und geschmacklich sind sie roh auf jeden Fall auch lecker.
Holunderbeeren verarbeiten
Da roh nicht essbar, müssen die Holunderbeeren eingekocht werden. Dazu gibt es unterschiedliche Theorien. Manch einer meint, alle Beeren müssen von den Rispen gelöst werden, da der Saft sonst bitter wird. Andere meinen, es reicht die großen Stiele abzuschneiden. Da mir die zweite Variante aufgrund des geringen Aufwandes deutlich sympathischer war, habe ich diese genutzt. Die Holunderbeeren habe ich gekocht, wobei ein sehr intensiver und mir bisher unbekannter Geruch entstand. Normalerweise riecht es ja immer unglaublich lecker, wenn man Marmelade oder Saft kocht, aber die Holunderbeeren riechen eher so, wie ich es mir in einer Hexenküche vorstelle. Eventuell hat das ja etwas damit zu tun, dass durch das Kochen die Giftstoffe aufgelöst werden.
Nachdem ich gut gelüftet hatte, habe ich die Holunderbeeren durch ein Tuch passiert. Ich weiß nicht, wie solche Aktionen bei euch ablaufen, aber bei mir bedeutet das, dass die ganze Küche voll rotem Saft ist und klebt. Immer ein guter Grund, für eine danach folgenden Großputz. Von dem beim Passieren entstandenen Holunderbeerensaft habe ich eine Flasche direkt abgefüllt. Einen weiteren Teil habe ich mit Zucker aufgekocht. So hatte ich Holunderbeerensirup. Den restlichen Saft habe ich mit Gelierzucker zu Holunderbeerengelee eingekocht. Dabei habe ich festgestellte, dass der Saft der Holunderbeeren mindestens genau so lecker ist, wie Produkte aus Holunderblüten. Den Holunderbeerensaft habe ich verdünnt mit Wasser getrunken, ebenso den Holunderbeerensirup, der sich aber auch gut als Zugabe z.B. für Sekt eignet. Im nächsten Jahr stehen Holunderbeeren auf jeden Fall wieder auf meiner Sammelliste und falls ihr noch nicht mit den kleinen Beeren gearbeitet habt, kann ich es euch nur sehr empfehlen.
3 Antworten zu “Aus Holunderbeeren werden Saft, Sirup und Gelee”
Lecker! Holundergelee gabs bei uns früher im Herbst auch immer. An den leicht unangenehmen Geruch beim Einkochen kann ich mich auch noch gut erinnern, aber das Ergebnis ist einfach megalecker 🙂
Ich wüsste gar nicht, wo ich bei uns Holunderbeeren finden könnte, aber das werd ich bis nächstes Jahr schon noch herausfinden, dieses wirds wohl schon zu spät sein.
Aber auf jeden Fall guten Appettit 🙂
Hi!
Holunderbüsche gibts (dank der Vögel) fast überall – die sind Dir sicher nur noch nicht aufgefallen. Einfach mal umgucken – aber bei der Ernte darauf achten, dass der Baum nicht direkt an einer viel befahrenen Straße steht.
LG KleinerVampir
Ich habe am Wochenende gelernt, wie man mit Holunderästen basteln kann. Selbst wenn man jetzt keine Beeren mehr findet, das Büsche suchen lohnt sich in jedem Fall. Schau mal am Waldrand oder in Parks nach. Es gibt Holunder eigentlich wirklich überall.
Liebe Grüße,
Julia