Was macht eigentlich das Funkelfaden-Haus? In letzter Zeit habe ich euch ja vorwiegend gezeigt, was der Garten macht, weniger, was im inneren des Hauses passiert. Ihr erinnert euch. Das Haus besteht eigentlich aus zwei Wohnungen, eine ist halbwegs modernisiert worden, die andere hat noch Stromleitungen, die auf dem Putz liegen und sehr alte Steckdosen und Lichtschalter. Interessanterweise war die ältere Seite noch länger bewohnt, so dass hier auch noch der Strom lief.
Nachdem das Dach erstmal repariert wurde, konnten die ersten Möbel einziehen. Alles an Möbeln, was bisher mit nach Brandenburg gezogen ist, wurde bei anderen aussortiert und verschenkt oder ich habe es teilweise auch auf der Straße in Verschenkkisten und auf gratis Flohmärkten gefunden. Insbesondere Geschirr gibt es schon in großer Anzahl. Vor kurzem bin ich in Berlin bei einer Restaurantauflösung wegen nicht vorhandener Mietzahlungen vorbeigekommen und kistenweisen Melanin Geschirr landete mit Schutt und anderem Hausrat in einem Keller. Auf Nachfrage durfte das Geschirr mitgenommen werden, ebenso wie mehrere Lampen, Spiegel und eine Eiswürfelmaschine. Der Entrümpeler freute sich sogar, weil ihm selbst das Wegschmeißen aller Dinge auch keine Freude bereitete. Jetzt gibt es ganz viele dieser Teller, dazu passende Schalen und Schälchen, dazu aussortiertes Porzellan, Kaffeeservice und so viel mehr, was im Funkelfaden Haus wieder genutzt werden kann.
Inhaltsverzeichnis
Das Wohn- und Schlafzimmer
Der Raum mit dieser großartigen Retro-Tapete ist aktuell das Wohn- und Schlafzimmer. Anfang April, als wir mit dem Mietwagen die Sofas und einen Großteil der anderen Möbel zum Haus gebracht haben, war es noch bitterkalt. In der ersten Nacht zeigte das Thermometer Temperaturen rund um den Gefrierpunkt. Und die Öfen im Haus sind noch nicht nutzbar, da der Schornsteinfeger noch nicht da war… Gekauft hatte ich mir einen kleinen Heizlüfter (diesen hier / Werbung). Ein erstaunlich guter Kauf, da dieses kleine Teil es geschafft hat, den einen bezogenen Raum in kürzester Zeit auf erträgliche Temperaturen zu bringen. Geschlafen wurde dann trotzdem mit warmer Kleidung, Decken und Schlafsack, aber für die ersten Nächte war es so auf jeden Fall machbar. Das Zimmer ist ausgestattet mit ausziehbarem Korbsofa, einem alten IKEA Sofa auf dem eine Person schlafen kann, sowie zwei Tischen und Kommode. Sogar ein alter Fernseher ist eingezogen, der zusammen mit einem Straßenfundstück DVD-Player auch funktioniert. Das wäre mir jetzt nicht so wichtig gewesen, aber der fleißige Teenager ist begeistert. Gewählt wurde dieses Zimmer auf der rechten Seite als Wohnzimmer, weil es einen passablen Zustand hatte. Es befindet sich rechts. Links steht einfach schon länger leer und ist im Stil der 2000er gestaltet, mit hellblauen und orangefarben gestrichenen Wänden, dunkeln und gefühlt auch etwas muffig feucht, so dass hier erst einmal eine Baustelle entstand. Auch das Zimmer neben dem Wohnzimmer ist inzwischen bewohnt und eine Art erstes Gästezimmer, wenn mehr als drei Gäste draußen schlafen. Die Nachbarin hat mir in der vergangene Woche auch noch ein Campingbett geschenkt, außerdem wartet ein weiteres gebrauchtes Sofa mit Schlaffunktion von Ligne Roset bereits auf seinen Transport nach Brandenburg. Inzwischen hat sich schon wieder so viel angesammelt, dass die nächste Fahrt mit dem Mietwagen sinnvoll erscheint.
Die Küche
Eine Küche gab es im Haus auf der linken Seite bereits. Zumindest ein paar Unterschränke, einen älteren, nicht dazu passenden Oberschrank und, viel wichtiger, ein Herd mit Ofen in wirklich gutem Zustand und ein Spülbecken. Geschirr gibt es wie erwähnt ebenfalls eine Menge. Ebenso Eine Pfanne und einen großen, alten Topf, der aber offenbar nie wirklich genutzt wurde. Auch ein alter Küchentisch mit Stühlen ist eingezogen, ebenso wie ein kleiner, aber massiver Schrank für Geschirr. Selbst aussortiertes Besteck ist in einer größeren Anzahl vorhanden. In der letzten Woche habe ich dann einen Kühlschrank neu dazugekauft. Hier hätte ich sicher auch irgendwo ein gebrauchtes Model finden können, aber der Transport mit nach Brandenburg und der Stromverbrauch der älteren Modelle erschienen mir dann doch eher nicht sinnvoll. Gekauft habe ich einen rosa Kühlschrank im retro Stil (diesen hier / Werbung) , der schon ein bisschen andeutet, in welche Richtung es stilistisch in der Küche gehen soll. Mit Kühlschrank ist die Küche jetzt eigentlich auch schon richtig gut ausgestattet. Vor etwa einem Monat wurde auch hier der Strom angeschaltet, so dass man ganz entspannt kochen und warmes Wasser nutzen kann. Zustand im April war noch, dass wir bei 5 Grad Außentemperatur draußen auf dem kleinen Grill Essen zubereitet haben, aber zumindest der Kühlschrank aufgrund der Außentemperatur nicht notwendig war. Inzwischen fühlt es sich schon wie richtiges wohnen und nicht wie überleben an 😉
In der rechten Hausseite gibt es übrigens keine Küche, Sie war wohl früher im schmalen Eingangsbereich. Dort steht auch jetzt noch ein gußeiserner Einplattenherd, den man mit Feuer beheizen muss. Da der Platz für eine Küche viel zu gering ist und es zudem der Durchgang zum Bad ist, werde ich auf eine zweite Küche verzichten. Im Grunde wäre mir ein Durchbruch zwischen den beiden Wohnungen die liebste Variante, da muss mal ein Profi schauen, ob das möglich ist.
Das Bad
Je Wohnung gibt es ein Bad. Auf der linken Seite mit Badewanne, auf der rechten mit Dusche. Das Bad mit Dusche ist das von uns aktuell genutzte. Es war zu Beginn unglaublich ekelhaft verdreckt. Dem älteren Herren, der dort gelebt hat, hat wohl niemand mehr beim Putzen geholfen. Aber es ließ sich putzen und nun kann man es problemlos nutzen, vor allem, weil beide Bäder auch (halbwegs) modern saniert sind. Das andere Bad mit der Badewanne bräuchte eine neue Badewanne, dann wäre es auch schon einwandfrei nutzbar. Möbel fehlen hier, wie in allen Räumen, natürlich auch noch.
Aktuelle Renovierungsarbeiten
Auf der linken Seite ist an mehreren Wänden die Tapete entfernt worden, der Putz teilweise auch. Auch rechts habe ich das völlig verrauchte Zimmer von 12 Schichten Tapete aus den letzten Jahrzehnten befreit. Nun muss neu verputzt werden, meine Wahl ist hier der traditionelle Lehmputz, mit dem das Haus früher einmal verputzt war. Danach folgen dann Farbe und Tapete. Ein anderes Zimmer wird erstmal überstrichen, um es als weiteres Schlafzimmer nutzen zu können, das möchte ich auf jeden Fall in den nächsten Tagen machen.
Eine weitere große Baustelle ist der Keller. Früher war einmal das ganze Haus unterkellert, im Zuge der. Badezimmersanierung wurden aber die meisten Keller zugeschüttet. Under dem Werkstattbereich ganz rechts gibt es aber noch einen einzigen Kellerraum, den ich zum Lagern von hoffentlich vorhandenen Kartoffeln ect. eigentlich gerne erhalten möchte. Dummerweise ist das Holz dort so morsch, dass die Bodendielen bereits nachgegeben haben und auch ein Kellerdachbalken abgestürzt ist. Also ein größeres Projekt, wobei ich denke, dass es wirklich nur die Decke des Kellers betrifft. Der Plan ist es, an der Außenwand eine Stützmauer zu ziehen und eine neue Decke einzuziehen. Außerdem räumen wir gerade das Dach leer von jeglichem Schund, der sich dort oben über die Jahrzehnte und Jahrhunderte angesammelt hat und das ist eine Menge…
5 Antworten zu “Das Funkelfaden Haus – ReUse alter Möbel”
Die blaue Tapete ist ja wahnsinnig schön! *_*
JA, ich bin auch total begeistert und möchte sie unbedingt erhalten. Ich hoffe, dass das möglich ist, auch wenn die Decke ersetzt werden muss.
Alles Liebe,
Julia
Hallo Julia,
huhuhu – *freu* Neuigkeiten vom Funkelfadenhaus…. ich lese mit Begeisterung 🙂
Wow, Respekt – ihr habt ja schon ein halbwegs wohntaugliches Wochenendhaus mit Einrichtung! Den Bildern zufolge sieht es schon recht wohnlich aus und ich bin gespannt, wie es weiter geht.
Was machen eigentlich Deine Dauerbaustellen (Dach und Dachboden)?
Bis bald und liebe Grüße aus dem noch immer (schon wieder) sehr heißen Süden
KleinerVampir
🙂
Wohntauglich ist glaube ich der perfekte Begriff! Noch nicht perfekt, aber fürs Wochenende im Sommer perfekt genug.Für das Dach gibt es vermutlich eine Lösung. Mehr dazu, wenn alles in trockenen Tüchern ist 🙂
Ganz liebe Grüße, hier ist es heute angenehm kühl,
Julia
ich fühle mich so erinnert… wir haben auch ein haus gekauft von vor 1840 und fast alles selbst renoviert, bis auf die treppen, die ein fachmann einpassen mußte, weil sie nicht normtypische wangen hatten… aber sonst, von salpeter über schimmel und noch vieles mehr…beseitigt und ich liebe es wie am 1. tag kein neubau ohne charme sondern mit uns gewachsen und alles selbst gemacht, stolz erfüllt mich in jedem raum, euch viel spaß und freude weiterhin…liebe grüße, patty