Heute gibt es einen Gastbeitrag für euch von der lieben Annemarie von Travel on the Brain. Annemarie habe ich vor einem Jahr auf einer Pressereise in den Böhmerwald kennengelernt.
Seitdem hat sie die Welt sicher schon dreimal umrundet, da sie wirklich immer auf Reisen ist. Ich kenne niemand, der so viel reist und bin fasziniert von ihren Berichten, Videos und Bildern. Aber Annemarie reist nicht nur und berichtet auf ihrem Blog davon, sie ist auch super kreativ, malt und zeichnet und hält auch ihre Reiseerlebnisse in ihren kunterbunten Heften und Büchlein fest.
Da jetzt viele von uns von ihren Urlaubsreisen zurückkehren, habe ich Annemarie gefragt, ob sie euch nicht ein bisschen davon erzählen möchte, wie man Reiseerinnerungen mit Scrapbooking auf kreative Art und Weise für die Ewigkeit festhalten kann. Viel Spaß beim Lesen und vielen Dank für diesen Gastbeitrag!
Gastbeitrag – Eigentlich habe ich mich sehr davor gesträubt wieder mit Scrabooking anzufangen. Das erstes Mal, dass ich amit angefangen habe, war in der Grundschule und ich war besessen. Ich sammelte Pflanzen, Gedichte und eigene Zeichnungen. Es war ein ganz schönes Durcheinander. Wenn ich es so recht bedenken, habe ich aber nie damit aufgehört. Mal waren es schräge Sprüche von Freunden, die ich für die Ewigkeit festhalten wollte.
Scrapbooking als Leidenschaft
Da vergaß ich auch schon mal der Vorlesung zu folgen, um sie klammheimlich festzuhalten. Ein Professor bemerkte sogar einmal mein „kleines schwarzes Buch“ und das ich dort immer mysteriöses festhalten würde. Aber dann kam mein Auslandspraktikum und ich konnte mich kreativ voll ausleben. Ich durfte Broschüren erstellen, zeichnen und Auslagen umarrangieren.
Meine Kollegin meinte nur, ich solle doch ein Scrapbook erstellen. Wie sie darauf kam, war mir schleierhaft und warum ich mich so wehrte auch. Einen Tag später wanderte ich in den beliebtesten Bastelshop und eine Woche später war mein neues Scrapbook schon so voll, dass ich es kaum schließen konnte. Und alle wollten auch eins! Mein Verabschiedungsgeschenk wurde mir in Washi Tapes, Stickern und Bastelzubehör überreicht. Und seitdem halte ich alle meine Reisen fest – und ich war die letzten zwei Jahre fast nonstop unterwegs.
Doch ein Reisetagebuch zu schreiben oder zu illustrieren und mit Stickern und Washi Tape zu versehen, ist mi jedoch zu langweilig. Da kann ich auch glatt in meinem Blog weiterschreiben und mit meinen Illustrationen versehen. Nein, der Clou meiner Reisetagebücher ist, dass sie unglaublich persönlich sind und ich sie nicht alleine gestalte. Mehr als nur schöne Bilder oder Tagebucheinträge des Tages enthalten sie Erinnerungen an unglaubliche Erlebnisse und liebe Menschen, die ich unterwegs getroffen hat. Und das geht ganz einfach.
Einfach, zerstörerisch und spaßig
Jeder hat seine eigene Art Dinge auf Papier festzuhalten, ich persönlich mag die bunte Mischung. Meine Gedanken sind oft so schnell vorbei, ich kann sie gar nicht festhalten. Zeichenequipment habe ich auch nicht immer dabei und eine Lomo-Kamera mit Polaroids hab ich auch nicht. Da ich ständig reise, muss das Scrapbooking schnell gehen, darf aber auch nicht so viel Aufwand oder gar Krimskrams beinhalten. Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich schleppe gerne wenig.
Vergiss also mal kurz alles, was du zum Scrapbooking weißt. Und schnapp dir einfach ein kleines Notizbuch in A6. Besser sind mittelfeste Seiten, unbedruckt, Farbe egal. Nanu Nana hat tolle und billige Reisetagebücher im Angebot. Aber, du kannst letztendlich irgendeins nehmen, das dir gefällt. Sobald du an einen neuen Ort, kommst geht die Sammelei los. Broschüren, Eintrittstickets, getrocknete Blüten, was immer dir unter die Nase kommt und sich einkleben lässt. (Check aber vorher die Zollbestimmungen. Ich musste in Neuseeland eine Blüte bei der Kontrolle entfernen. Das war gar nicht schön.)
Wenn du etwas Zeit und Laune hast, dann hole dein Scrapbook hervor. Dann holst du deine Bastelmaterialien raus. Ich nehme immer eine kleinen Klebestift und 3 Washi Tapes mit, die nehmen nicht viel Platz weg und wiegen so gut wie nichts. Zum Schluss breitest du dein Sammelsurium aus und machst dir einen groben Plan im Kopf. Ich plane für jeden einzelnen Ort/Städte und Touren mindestens eine einzelne Seite ein. Und dann zerreißt du alles. Und das meine ich wörtlich. Reise Überschriften und kurze Informationstexte ab, reiße schöne Bebilderungen quadratisch heraus und arrangiere sie auf dem Papier. Das macht Spaß und du hast noch ein paar Infos zu jeder einzelnen Station. Das ganze kannst du noch mit Washi Tape und Anmerkungen ergänzen.
So wird Scrapbooking unglaublich persönlich
Wenn ich nette Leute treffe, dann zeige ich ihnen mein Scrapbook, halte ihnen einen Stift unter die Nase und frage ganz einfach, ob sie mir etwas Nettes hineinschreiben wollen. So bleiben sie mir in bester Erinnerung und ich kann mich leichter an alles erinnern. Denn sie erwähnen meist, wo wir uns getroffen haben (und lasse sie auch an entsprechender Stelle unterschreiben) und sie schreiben mir eine nette Nachricht. Die lese ich immer, wenn mal wieder alles schief zu laufen schein während meiner Reisen. Das macht Mut und bringt Freude!
Ich nehme mein Reise-Scrapbook auf jede einzelne Reise mit – solange, bis es voll ist. Am Ende ist es mindestens doppelt so dick und ich musste schon ein paar Mal Seiten rausreißen, sonst würde ich es nie wieder ansatzweise schließen können. Das muss jeder selber entscheiden (daher auch keins mit zu dicken Seiten kaufen). Bei meiner Weltreise wuchs es von 2cm Dicke auf 6cm an und wog 830g! Aber ich wollte es um keinen Preis wissen und ließ es nicht mehr aus den Augen. Ich habe zu Hause Fotoalben von meinen ganzen Reisen mit wunderschönen Bildern, aber mein Scrapbook ist mein richtiger Schatz. Das gibt es nur einmal.
Wenn du jetzt auch ein Scrapbook basteln willst, dann ist hier nochmal deine Minipackliste (und immer schön darauf achten, dass alles kompakt und leicht ist, wenn du es auf Reisen mitnehmen möchtest):
Material fürs Reisescrapbook
- Leeres Notizheft, Maximal Größe A5*
- 3 Washi Tapes*
- 1 Klebstift*
- Gesammelte Broschüren, Tickets, entwickelte Fotos, Notizen
- Stift
Ich wünsche euch viel Spaß beim Basteln und Erinnerungen festhalten und würde gerne wissen, habt ihr schon einmal ein Reisescrapbook angefertig? Habt einen schönen Tag und vielleicht sehen wir uns mal auf meinem Reiseblog „Travel on the Brain“, wie ich noch ein paar weitere DIY Reisesouvenir-Ideen gesammelt und einen selbstgestalteten Reiseplaner zum Ausdrucken für euch habe.
5 Antworten zu “DIY Scrapbooking – Einzigartige Urlaubserinnerungen (Gastbeitrag)”
Mit meinen Eintrittskarten / gekauften Postkarten etc. verziere auch ich gerne meine Fotoalben. Aber ich würde nie darauf kommen, (scheinbar) wahllos Reiseüberschriften oder Bilder aus Katalogen irgendwo einzukleben. Danz ehrlich: so ein „Bilderbuch“ nur mit eingeklebtem Krimskrams war doch eher was, das wir als Kinder gemacht haben… aus dem Alter bin ich inzwischen raus.
Das schaut doch nacher eh kein Mensch mehr an… 😉
Ich glaube, da ist jeder anders. Ich finde Scrapbooking sehr schön, habe aber selbst zu wenig Zeit dafür. Gerade wenn man selbst noch schöne Texte dazu schreibt und eigene Zeichnungen hinzufügt, kann das doch eine super schöne Erinnerung sein.
Alles Liebe,
Julia
Scrapbooking an sich gefällt mir auch sehr gut. Ich liebe das bunte Bastelmaterial, das es dazu zu kaufen gibt. Sticker, Bänder, bunte Papiere – das alles würde ich auch verwenden. Mir ging es in erster Linie um das Material. Ich würde z.B. keine ausgerissenen Zeitungsseiten verwenden, sofern sie nicht mit meinem Projekt zu tun hätten (wenn ich z.B. eine Kunstausstellung besucht hätte, würde für mich ein Ausschnit aus dem Flyer dazu schon dazu gehören).
Vielleicht hab ich mich nicht richtig ausgedrückt 😉
Will ich alles haben, machen undsoweiter 😉
Im Winter werde ich mir Zeit nehmen.
Vielen Dank für den schönen Gastbeitrag, liebe Funkelfaden!!
Liebe Grüße,
Andrea
Ja…. Das mit der Zeit kenne ich 😀
Alles Liebe,
Julia