Sommer ist bei Musikfreunden auch Festival Saison. Leider ist dieser sogenannte Sommer ja ziemlich nass und voller Unwetter, worunter auch viele Festivals zu leiden hatten. Ich habe in den vergangenen zwei Wochen das Open Flair in Eschwege und das MS Dockville in Hamburg besucht und dort jeweils mit einer Freundin einen Upcycling-Workshop angeboten. Beide Festivals waren doch sehr unterschiedlich, weshalb ich euch separat davon berichten möchte.
Mein erster Einsatz war das Open Flair in Eschwege. Ein hübsches Städtchen, mit gepflegten Fachwerkhäusern und einer kleinen Fußgängerzone. Eschwege ist Teil des Festivals und neben dem großen Festivalgelände, gibt es auch innerhalb der Stadt vielfältige Angebote, wie ein Kleinkunstzelt und Spiele für Kinder. Das Open Flair scheint generell auch auf Familien ausgerichtet zu sein, da es einen speziellen Bereich mit Spiel und Sport auch auf dem Festivalgelände gab. Und so waren auch viele Familien da, ebenso wie Anwohner jedes Alters und ein eher gemischtes Publikum. Leider gab es wirklich viel Regen und auch die Temperaturen fielen bis auf 12 Grad. Schon beim Aufbauen des Zeltes begann es zu regnen und nach wenigen Stunden Festival waren wir trotz Regenjacken so durchnässt, dass wir am nächsten Tag in Eschwege erst einmal neue, trockene und warme Kleidung kaufen mussten. Da waren natürlich die Cafés und Restaurants in Eschwege ideal, um sich aufzuwärmen und lecker zu essen und zu trinken. So tankten wir in der Stadt zwischendurch immer wieder ausreichend Kraft, um das Open Flair in vollen Zügen zu genießen.
Gekommen war ich, um Nachmittags unter dem Thema Upcycling diese Mützen dekorativ zugestellten. Hierfür hatte ich Kronenkorken und T-Shirts mitgebracht, Heißkleber, Stifte und ein wenig Glitzer. Die Festivalbesucher benötigten an jedem Tag erst einmal ein bisschen Motivation, um mit dem kreativen Angebot warm zu werden, das Open Flair hat u.a. einen Fokus auf rockiger Musik, aber im Endeffekt habe ich dann mit unglaublich vielen unterschiedlichsten Leuten gemeinsam gebastelt und wenn man erst einmal anfängt, dann konnten sich viele kaum noch vom Bastelmaterial lösen.
Und nach ein paar kreativen Stunden, übrigens direkt an der Hauptbühne, so dass wir auch währenddessen das Festival miterlebten, stürzten wir uns dann ins Festivalgetümmel und tanzten bei Billy Talent, Von Wegen Lisbeth, den Broilers und vielen anderen in die Nacht.
Beim Abbau des Zeltes erklärte sich auch, warum wir so schlecht geschlafen hatten und was da Nachts versucht hatte, durch den Zeltboden zu stoßen. Offenbar hatten wir direkt über der Heimat eines Maulwurfs gezeltet, dessen Hügel und Gänge nun nicht mehr zu übersehen waren 😀
Wer mag, kann sich noch ein paar mehr Bilder vom Festival anschauen:
3 Antworten zu “DIY-Workshop auf dem Open Flair 2017”
Hallo Julia,
was für ein Erlebnis! 🙂
Ich glaube, Regen und Matsch gehören langsam zu allen Festivals, denn die Saison dieses Jahr war überall verregnet. Bei uns in der Gegend fanden zwei Festivals statt, die zu den größeren im Land gehören, einerseits das „Taubertal OpenAir Festival“ und andererseits das „Summerbreeze“. Vielleicht hast Du davon schon mal gelesen.
Ich selber war noch nie auf einem Festival, da ich eher andere Musikrichtungen (Jazz, 60er Jahre (Woodstock!!)) bevorzuge, weniger Rock – andererseits wäre mir bei derartigen Massenveranstaltungen komisch zumute wegen der Gefahr Terroranschlägen und dergleichen. Letztes Jahr gabs ja einen in Ansbach (kam auch im Fernsehen), das ist nur 45 km von hier. Hattest Du keine Bedenken, als Du auf die Festivals gefahren bist?
Trotzdem lese ich gerne bei Dir darüber und schaue auch mit Begeisterung, was Du an Bildmaterial mitgebracht hast.
A Propos: bei euch sind wohl auch die Maulwürfe Festivalgänger und wollen raus, dahin, wo der Bär steppt… 😀
Liebe Grüße
KleinerVampir
Vom Summerbreeze habe ich gehört! Das soll sehr schön gewesen sein. Ich finde ältere Musik auch toll, höre aber gerne in vieles rein, wobei ich da wenig Favoriten habe. Auf dem Open Flair hat mir Von Wegen Lisbeth sehr gut gefallen, aber auch Joris und einige der Bands die Nachmittags gespielt haben. Wegen der Massenveranstaltungen: Auf dem Festival wurde ziemlich gut kontrolliert und im Endeffekt denke ich mir ja, dass ein Anschlag in der U-Bahn, die ich fast täglich nutze, doch fast effektiver wäre oder auf einem der vielen, so gut wie gar nicht gesicherten Veranstaltungen hier in Berlin. Im Grunde kann so etwas ja immer und überall passieren und solange das Gelände weitläufig ist und ich nicht unbeweglich in einer Masse stecke, fühle ich mich eigentlich immer noch recht sicher. Aber das liegt vielleicht wirklich daran, das größere Menschenmengen zu meinem Alltag gehören.
Alles Liebe,
Julia
PS: Der Maulwurf hätte doch irgendwo auf diesem Zeltplatz rauskommen können, warum nur unbedingt unter unserem Zelt 😀