Neben dem Women´s Run durfte ich am letzten Wochenende auch Frankfurt kennenlernen. Frankfurt am Main, um genau zu sein, denn wenn man bei uns von Frankfurt spricht, ist meistens Frankfurt Oder gemeint. Von Berlin aus ist Frankfurt am Main mit dem ICE in knapp 4 1/2 Stunden zu erreichen, trotzdem war ich bis dahin noch nie dort und das obwohl eine Freundin von mir dort schon längere Zeit wohnt. Der Women´s Run war die ideale Möglichkeit, um Frankfurt einen Besuch abzustatten. Da ich leider nur ein kurzes Wochenende Zeit hatte, konnte ich nur einen Teil der Stadt kennenlernen, aber dieser Teil hat mir zumindest sehr gut gefallen.
Um ehrlich zu sein, habe ich mir Frankfurt als ziemlich langweilig vorgestellt. Hochhäuser wohin das Auge blickt, die Frankfurter Börse und viele Banker in grau-schwarzen Anzügen. Dementsprechend unmotiviert war ich bisher Frankfurt genauer kennenzulernen. Schon auf dem Hauptbahnhof wurde ich eines besseren belehrt. Erwartet hatte ich, warum auch immer, etwas so wunderbar modernes und unattraktives wie den Berliner Hauptbahnhof. Aber weit gefehlt. Die Frankfurter Bahnhofshalle hat den Charme vergangener Zeiten behalten. Ein Kopfbahnhof, der von einer großen Glaskuppel überspannt wird.
Da ich eine Freundin besucht habe, die in Frankfurt arbeitet, konnte ich sozusagen eine private Stadtführung genießen. Zuerst ging es in die Zeil, was wohl die Haupteinkaufsstraße von Frankfurt ist. Ich glaube, ich habe noch nie eine Shoppingmeile gesehen, die so voll ist, insbesondere an einem Freitag Abend. Überall Menschen. Und da dachte ich, dass ich aus einer Großstadt komme… Eigentlich wollte ich nach ein paar passenden Ohrringen für einen Geburtstag schauen, allerdings war mir das wirklich etwas zu bevölkert, so dass ich den gesuchten Shop nicht entdecken konnte. Zum Glück gibt es ja heutzutage auch alles im Internet. Hier gibt’s den Perlenschmuck, für den ich mich am Ende entschieden habe. Faszinierend sind allerdings die großen Shoppingcenter, von deren Dächern aus man eine fantastische Sicht über die Frankfurter Skyline hat. Weniger spektakulär war der Platzregen, der plötzlich einsetzte.
Zum Glück gibt es aber in Frankfurt auch viele leckere Restaurants in die man sich retten kann. Bei meinem Besuch waren wir einmal thailändisch und einmal äthiopisch essen und beides war sehr lecker und vor allem bezahlbar. Ganz neu war für mich auch das typische hessische Getränk Äppler, ein Apfelwein den es überall günstig gibt. Selbst beim Äthiopier war Äppler günstiger als Apfelschorle. Ich ging davon aus, dass Äppler nur von Frauen getrunken wird, wie ich es von Mix-Bieren kenne. Offensichtlich ist dies aber nicht so, denn in Frankfurt trinkt man diesen Apfelwein statt Bier und er ist bei Männern wie Frauen gleich beliebt.
Ansonsten habe ich mir die typischen touristischen Sehenswürdigkeiten wie den Römer und die Börse angeschaut. Auch hier war ich ein wenig erstaunt, denn den Bereich rund um die Börse hätte ich mir eher etwas spießig vorgestellt, stattdessen fand direkt vor dem Gebäude ein Weinfest mit vielen fröhlichen Besuchern statt. Besonders gut gefallen haben mir auch die belebten Bereiche am Main. Ich mag Städte, die an Flüssen liegen und bei denen sich das Leben auch dort abspielt, die Atmosphäre ist dort immer eine ganz besondere. Allerdings konnte ich bei meinem Kurzbesuch nur viel zu wenig von Frankfurt sehen, da wir am selben Wochenende noch am Women´s Run teilgenommen und einen längeren Ausflug in den Rheingau unternommen haben. Da mein erster Eindruck jedoch sehr positiv war, werde ich dieser schönen Stadt sicher einen zweiten Besuch abstatten. Bis jetzt ist Frankfurt für mich eine Stadt mit faszinierenden Kontrasten, eine Stadt in der Moderne und Vergangenheit auf eine angenehme Art aufeinander treffen.