Heute gibt es einen ersten kleinen Einblick in meine neue Wohnung. Da die Mietpreise in Berlin doch ziemlich angestiegen sind und ich unbedingt zentral wohnen wollte, ist die Wohnung ziemlich klein und der Platz muss effektiv genutzt werden. Deshalb fiel die Wahl eines Bettes auch nicht sonderlich schwer. Der kleine Raum ist genau zwei Meter breit, sodass ein normales Bett nicht quer hineingepasst hätte. Also habe ich dem Baumarkt einen Besuch abgestattet und mir Holz zuschneiden lassen.
Aus Kostengründen habe ich statt Holzbrettern Bodendielen gewählt. Zudem landeten noch einige Kanthölzer auf meinem Einkaufswagen sowie unterschiedliche Schrauben und Winkel. Aus vier breiten Hölzern haben ich einen Rahmen für das Bett mit Winkeln zusammengeschraubt. Dieser Rahmen wurde auf vier Kanthölzer gesetzt. Die Beine wurden ebenfalls mit Winkeln an den Rahmen geschraubt und zusätzlich an jeder Ecke durch zwei riesige Schrauben, die durch den Rahmen bis in das Bein gehen, verstärkt. Theoretisch hätte ich wohl auch noch in der Mitte eine Holzleiste anbringen können, was für etwas mehr Stabilität vielleicht nicht schlecht wäre. Da das Bett aber nicht allzu groß ist und ich nicht sonderlich schwer bin, sollte es auch so stabil genug sein. Außerdem gibt es, was man hier leider nicht so gut sieht, noch ein fünftes Bein auf Höhe des Fensters. Bis jetzt hält das Bett auf jeden Fall wunderbar.
Die Beine des Bettes habe ich auf eine Höhe von 50cm zuschneiden lassen. Wie gesagt, der Platz ist knapp und einen Keller gibt es hier auch nicht. Durch die Höhe ist es möglich unter dem Bett eine Menge Kisten mit Dingen zu verstauen. Auf den Rahmen habe ich die Dielen gelegt und ineinandergesteckt. Jede Diele wurde dann mit jeweils zwei Schrauben auf dem Rahmen festgeschraubt.
Noch ist das „Bett“ nicht mehr als ein Podest aus Holz, aber mit ein wenig Farbe, einer Matratze und einem Vorhang lässt sich da auch optisch noch einiges machen. Wie das Bett fertig aussieht, zeige ich euch natürlich auch noch 🙂
Verwendetes Material:
- 1 x Kantholz 10cm x 10cm x 2,5 Meter -> zugeschnitten auf 5x 50cm
- 3x Kantholz 10cm x 5cm x 2,5 Meter -> zugeschnitten auf 2x 2 Meter + 2x 125cm
- 4 Pakte Holzdielen -> zugeschnitten auf 145cm
Werkzeug:
- 12 Winkel + Schrauben
- 8 extra große Schrauben
- viele Allzweckschrauben
Gebaut mit dem EasyMaxx Akkuschrauber / Werbung – Ich habe hier auch eine große Bohrmaschine liegen, aber der kleine Akkuschrauber / Bohrer ist immer meine erste Wahl, weil er einfach nicht so schwer und viel besser zu führen ist.
24 Antworten zu “Ein einfaches Bett aus Holz selber bauen”
Hallo Julia,
Mutig von Dir einfach selbst Hand anzulegen. das Problem mit dem eigentlich zu schmalen 1/2 Zimmer kenn‘ ich sehr gut. Du hast in deinem tollen Blog eine einfach umsetzbare Lösung beschrieben, die zudem das Stauraumproblem entschärft.
Dein Dielen-Deck verspricht allerdings keinen allzu hohen Liegekomfort und ist für die Entlüftung deiner Matratze nicht glücklich. Aber die Dielen kann man ja problemlos „auseinanderrücken“… Wirkliche Zweifel an der Haltbarkeit deines Bettes habe ich aber bei der Verbindung von Pfosten und Rahmen: Eine ins Hirnholz gedrehte Schraube wird nicht halten, egal wie lang sie ist! Es gibt wirklich gute Gründe, warum seit hunderten von Jahren Bettseiten und -Beine immer im gleichen Prinzip miteinander verbunden werden: gelegentlich wirken GROSSE Kräfte – denen kann man leider nur mit einer Verbindung, die gegen Zug gesichert (durch Zinken, Bettverbinder, o.ä) ist entgegenstehen! Dennoch wohlige Nachtruhe und lange Freude für dein DIY Bett wünscht dir eine andere Berliner (Tischler-) Pflanze, die auch ganz viel ausprobiert und einfach alleine macht.
Anja
Danke für die Hinweise! Eingebrochen bin ich zum Glück noch nicht und dank der Kisten falle ich nicht tief 😉 Das mit den Bettverbindern hört sich interessant an. Ich habe ja zusätzlich zu den großen Schrauben eine Menge Winkel an alle möglichen Stellen zwischen Bein und Rahmen angebracht, um die Stabilität zu erhöhen, aber ich gebe durchaus zu, dass ich keine Ahnung vom Tischlern habe. Der Vorteil eines Bettes, das vielleicht nicht ewig hält, ist, dass ich dann beim nächsten vielleicht schon etwas schlauer bin. Meinst du ich sollte direkt noch etwas nachbessern?
Liebe Grüße,
Julia
Hallo Julia,
Ich hab überlegt, wozu Beine?!?! Wie wäre es, wenn du an beide Enden, also Kopf- uns Fussende, einfach eine Leiste mit ca. dem Querschnitt deines Rahmens zuschneidest, die an die Wand dübelst und den Rahmen da wieder drauflegst? DAS hält – EWIG! …und dem Du hast um 2 Beinstärken mehr Stauraum ;-)) Aber ACHTUNG! auch die Wände sind in diesen Altbauwohnungen nur ca. 8 cm dünn und gerne mal aus Schlacke oder „Rabitz“.
Dir weiterhin viel Spaß beim Gestalten deiner Wohnung und zeigen deiner DIY-Werke (allen „Nörglern“ zum Trotze)!
Lieben Gruß,
Anja
Das ist eine super Idee! Als ich das Material gekauft habe, habe ich einfach nur über die einfachste Variante nachgedacht, die ich irgendwie hinbekommen könnte. Mit Holzarbeiten habe ich leider noch gar keine Erfahrung. Ich muss mal schauen, ob das überhaupt „Wände“ sind. Die „Küchenwand“ ist zumindest keine und definitiv nachträglich eingezogen. Ich freue mich immer, über hilfreiche Tipps. Vielen Dank!
Liebe Grüße,
Julia
Hallo! Erst mal super Idee und meinen Respekt, dass du dich an so ein Projekt getraut hast! Ich würd wahrscheinlich mit meinem handwerklich geschickten Papa und meinem Freund tüfteln, wie das am Besten hinzukriegen ist. Wenn es Männer gibt, die von so was Ahnung haben, verlasse ich mich da schon gerne drauf 😉
Was ich an den selbst gebauten bislang immer vermisst habe, war die Möglichkeit einen Lattenrost unterzubringen. Dein Bett besteht ja auch aus einem Holzdeck. Eigentlich müsste es ja machbar sein, den gleichen Rahmen wie bei einem normalen Bett zu bauen und die Beine einfach länger zu machen. Dann hättest du auch das Problem mit der Entlüftung der Matratze nicht mehr.
Liebe Grüße, Daniela
Irgendwann kann ich vielleicht auch ordentlich mit Holz bauen. Man lernt ja bekanntlich aus seinen Fehlern und Holz interessiert mich als Material schon ziemlich lange, weshalb ich mich unbedingt mit einer eigenen Idee und ohne professionelle Hilfe probieren wollte. Da ich ausschließlich das günstigste Material verwendet habe, wäre es auch zu verschmerzen, wenn es nicht allzu lange hält. Dann kann ich etwas neues ausprobieren 😀
Als ich im Baumarkt einkaufen war, war da genau noch eine einzige andere Kundin, die ebenso lang wie ich durch die Regale schlich. Sie wollte ein Bett bauen, in dem Sie ihr normales Lattenrost von Ikea einfach reinlegen kann. Scheint also auch möglich zu sein. Ich hatte glaube ich noch nie ein Bett mit Lattenrost, da ich jahrelang auf einem Hochbett unter der Decke geschlafen habe. Normalerweise lüfte ich deshalb meine Matratze immer aus, wenn ich das Bett neu beziehe.
Liebe Grüße,
Julia
Darfst übrigens bei den nächsten Projekten gerne holz-fachlichen Rat einholen (auch wenn die Bloggerei „nur“ nach Nähen und Fotografie aussieht):
https://ringelingblog.wordpress.com
Gruss,
Anja
Ach, cooler Boden!
Der lag da zum Glück schon 😀
Hallo Julia!
Deine Idee ist an sich nicht schlecht – der Raum ist optimal genutzt!
Wo ich allerdings Bedenken hätte wäre der Rücken – dem täte ein Lattenrost oder Federkern nämlich viel besser – mir wäre das Untergestell trotz späterer Matratze zu hart.
Deine Matratze passt ja nacher sicher rein – ein Lattenrost ist da auch nicht größer. Könntest Dir ja bei Bedarf einen oben auf das Gestell drauf legen und dafür jedes 2. Dielenbrett aus Lüftungsgründen raus nehmen. Einfach mal ausprobieren!
Hast Du schon mal auf der Konstruktion geschlafen? Wie ist es so?
LG KleinerVampir
Frag nicht – NOCH habe ich keine Matratze und schlafe auf einer Isomatte und das findet mein Rücken gar nicht lustig. Eigentlich mag ich es aber, wenn die Matratze nicht so weich ist, aber genaueres kann ich dir erst sagen, wenn eine Matratze vorhanden ist. Ein Lattenrost raufzulegen wäre natürlich auch eine Möglichkeit. Auch daran habe ich noch nicht gedacht.
Liebe Grüße,
Julia
Hast Du die alte Matratze aus der vorigen Wohnung nicht mehr? Zumindest übergangsweise?
Kann mir vorstellen, Isomatte ist kein Genuss :-))
Hallo Julia,
ich habe auch überhaupt keine Ahnung von der Materie! Aber: Mein kleiner Sohn hat damals ein ganz tolles Stokke-Bett bekommen (die fast eiförmigen Babybetten) und auch die rennomierte Firma Stokke hatte einfach Holzplatten unten drin (Babys brauchen keinen Lattenrost). Und was ist passiert?? Irgendwann nach einer üblen Pipiaktion nehme ich die Matratze raus und sehe, dass die ganze Matratze von unten mit Schwarzschimmel bezogen war. Ganz, ganz lecker, sage ich Dir. Ich bin los und wollte Ersatzteile kaufen (neuer Boden, neue Matratze), bekam aber dann sofort von Stokke ein Erste-Hilfe-Sleepy-Set. Und dieser Bettboden hatte LÖcher. Damit ist nie wieder etwas passiert.
Und es gibt doch diese Aufsatz-Nupsis für die Bohrmaschine, mit der frau größere Löcher zur Belüftung reinbohren kann.
Nachdem ich das erlebt habe, würde ich das tun.
Ansonsten: Tolles Bett, super Raumnutzung! Ich wünsche Dir erholsame Nächte
Liebe Grüße
Julika
… Du meinst sicher einen Forstner-Bohrer:
https://de.wikipedia.org/wiki/Forstnerbohrer
Das sieht ja gefährlich aus! Muss ich mal schauen, ob so etwas in meinem Baumarkt zu bekommen ist 🙂
Schimmel hört sich gar nicht gut an. Die Idee mit den Löchern ist hingegen genial. Ein paar Löcher in die Dielen zu bohren sollte wirklich kein Problem sein und mein Werkzeugset um so ein Teil (ist das eine Fräse?) zu erweitern, schadet sicher auch nicht 🙂
Danke für den Tipp!
Liebe Grüße,
Julia
Nein, keine Fräse – das wird aufgesteckt wie ein normaler Bohrer. Oft gibts sowas im Set in mehreren Größen, aber dürfte auch einzeln zu bekommen sein.
Im Gegensatz zu diesen Bohr-Säge-Aufsätzen erhält man beim Forstnerbohrer aber kein rundes Holzstück, das vorher im Loch war, beim Forstnerbohrer wird nur ein Loch gebohrt, gibt ein bissel eine Sauerei darunter (Holzspäne) :-))
Super Ideen hast du da.
Bin gespannt über weitere Beiträge. <3
Liebe Grüße
Charlotte 🙂
Hallo Julia,
wie sind bis heute deine Erfahrungen mit dem Bett?
Würdest du mir sagen, was die reinen Materialkosten waren? Ich studiere noch 3 Jahre und schlafe momentan auf dem Boden. Das ist sehr unschön, weshalb ich gern ein Bett hätte. Aber alles was mir gefällt oder passt ist recht teuer momentan für mich.
Grüße
Ramona
Liebe Ramona,
inzwischen bin ich umgezogen und habe mein Bett zu Regalen umgebaut, um das Material nicht zu verschwenden. Bis dahin habe ich aber immer einwandfrei in dem Bett geschlafen, bequem und stabil und der Bau von meinem DIY-Bett war in jedem Fall günstig. Vor allem für kleine Räume, in die ein konventionelles Bett vielleicht gar nicht hineinpasst, würde ich es auf jeden Fall jeder Zeit wieder empfehlen.
Alles Liebe,
Julia
Hallo, ich habe das erst heute gelesen. Ich muss sagen, prima Idee, aber es gibt auch ganz einfache Betten, ohne Kopf- und Fussteil, sowas hätte vielleicht auch in die Lücke gepasst. Vorteil wäre, du hättest einen richtigen Lattenrost, was für den Rücken sehr viel gesünder ist. Den Stauraum darunter könnte man trotzdem nutzen ! Vielleicht schäfst du ja nach 5 jahren garnicht mehr auf deinem selbstgebauten Bett? LG aus dem hohen norden
Liebe Kunigunde, tatsächlich bin in inzwischenumgezogen und habe ein neues, anderes selbstgebautes Bett. Ich habe aber auch die 28 Jahre davor immer auf einem Holzboden geschlafen, da ich ein selbstgebautes Hochbett ohne Lattenrost hatte und bisher habe ich zum Glück keine Rückenprobleme.
Ganz liebe Grüße,
Julia