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Ein Kurztrip nach Danzig

Ein Kurztrip nach Danzig 1

Altstadt Danzig im NovemberAm letzten Novemberwochenende haben wir einen kleinen Ausflug nach Danzig gemacht. Von Berlin aus kann man sehr günstig mit dem Zug fahren und muss noch nicht einmal umsteigen. Von Vorteil bei Reisen zu unbeliebten Jahreszeiten sind nicht nur die günstigen Zugtickets, sondern auch die große Auswahl bei Übernachtungsmöglichkeiten und die angenehm leeren Innenstädte. Da wir zu sechst unterwegs waren, haben wir uns gegen ein Hotel und für ein äußerst günstiges 6-Bett-Hostelzimmer entscheiden. Das Hostel Cycle On liegt direkt bei der Altstadt und ist auch problemlos zu Fuß vom Bahnhof aus zu erreichen. Das Hostel an sich ist modern und sauber und für einen Kurztrip ideal.

Danzig im November - Kurztrip

Die Danziger Altstadt ist wunderschön. Sie wurde liebevoll wieder aufgebaut und strahlt heute in neuem, alten Glanz. So gut wie alle historischen Sehenswürdigkeiten Danzigs befinden sich in der Altstadt, die man bequem an einem Tag erkunden kann. Zwischendurch laden viele niedliche Cafés und Restaurants zum pausieren ein. Wir sind alle paar Stunden irgendwo eingekehrt und haben uns von der leckeren polnischen Küche verwöhnen lassen. An Piroggen kommt man in Polen natürlich nicht vorbei, aber auch die Eintöpfe und Suppen sind bei kalten Winterwetter perfekt. Und zwischendurch ein hausgemachtes Stück Kuchen ist natürlich auch nicht schlecht. Ich kann euch kein spezielles Restaurant empfehlen, da es tatsächlich überall lecker war 🙂

Piroggi in Danzig

 Abends öffnen in der Danziger Altstadt viele kleine Bars, die alle nur wenige Schritte voneinander entfernt sind. Unser Highlight war das flisak 76 mit unglaublich leckeren, ausgefallenen Cocktails für umgerechnet knapp 4 Euro. Ich glaube, so gute Cocktails habe ich zuvor noch nirgendwo getrunken. Aber auch in den anderen Bars herrschte angenehme Atmosphäre, teilweise konnte man auch mitten in der Nacht noch einen deftigen Eintopf bekommen und die Preise für alkoholische Getränke sind überall sehr niedrig.

Bar in Danzig

Nachdem wir am Samstag die Altstadt besichtigt hatten, war für den Sonntag ein Ausflug zum Meer geplant. Eigentlich wollten wir mit dem Fahrrad fahren, aber in unserem Hostel gab es nicht ausreichend Fahrräder und andere Leihmöglichkeiten, von denen es wohl im Sommer unzählige gibt, waren Ende November auch nicht geöffnet. Deshalb sind wir einfach gelaufen. Die Strecke ist vielleicht nicht die schönste, man läuft viel durch Industriegebiet und Hafenanlagen, aber dennoch auch ein Teil von Danzig. Irgendwann kommt man dann ans Meer. Für mich war es tatsächlich etwas merkwürdig, mit Winterstiefeln über den Strand zu spazieren, da ich das Meer meist nur im Sommer sehe.Sobot bei Danzig - Langer Steg

Das an dem Tag kaum mehr als 2° Grad herrschten, störte eine große Gruppe allerdings nicht daran, schwimmen zu gehen. Wir sind dann doch lieber am sicheren Ufer geblieben und weiter bis Sopot spaziert. Unterwegs gab es natürlich auch wieder etwas zu Essen und da wir am Meer waren, steht in dieser Gegend insbesondere Fisch auf der Speisekarte. Sopot ist ein Erholungsort, mit vielen alten Villen und einem mehr als 500 Meter langem Seesteg, auf dem auch an diesem Novembertag eine Vielzahl an Besuchern entlang flanierte.

Zu Fuß von  Danzig nach Sobot

Von Sobot aus sind wir dann mit dem Zug zurück in die Danziger Innenstadt gefahren. Dabei haben wir uns dann auch einen moderneren Stadtteil angeschaut, was allerdings nicht so spannend war, außer man hat ein großes Shoppingbedürfnis. Das Einzige, was ich in Danzig gekauft habe, waren zwei Meter Stoff. Gegenüber von der großen Markthalle in der Altstadt gibt es einen kleinen Stoffladen und ich habe hier jetzt einen glitzernden Jerseystoff mit Pailletten, der noch auf seinen Einsatz wartet. Danziger Altstadt im November 2014

Richtig Glück hatten wir bei der Rückreise nach Berlin. Laut Fahrkarte sollte unser Zug um 07.25 Uhr abfahren. Ich bin immer gerne viel zu früh an Flughäfen und Bahnhöfen, weshalb wir  exakt um 07.01 Uhr am Danziger Bahnhof eintrafen, in der Hoffnung dort noch ein ordentliches Frühstück zu erwerben. Die Anzeigetafel zeigte allerdings an, dass unser Zug bereits um 07:05 Uhr abfahren sollte und da nur ein einziger Zug pro Tag direkt nach Berlin fährt, war keine Verwechslung möglich. Also sind wir schnell zum Gleis gelaufen, direkt in den Zug gestiegen und tatsächlich auch sofort losgefahren. Zum Glück gibt es in polnischen Zügen richtig gutes Essen, weshalb das verpasste Frühstück nur halb so schlimm war. Warum der Zug so früh losgefahren ist, weiss ich bis heute nicht, denn in Berlin kam er auf die Minute pünktlich an.

Kleines Restaurant in DanzigDanzig sollte man auf jeden Fall gesehen haben. Eine unglaublich schöne Stadt und eine Kurzreise, die auch mit kleinem Budget kein Problem ist.

Die meisten Fotos sind von der mitgereisten Hatimanati aufgenommen und einfach viel schöner als meine, weshalb ich sie gebeten habe, ihre zur Verfügung zu stellen. Wenn ihr in Urlaubsstimmung seid, könnt ihr in ihren Alben noch viel mehr wundervolle Bilder entdecken und euch ein neues Traumreiseziel aussuchen 🙂


9 Antworten zu “Ein Kurztrip nach Danzig”

  1. Hallo liebe Julia,
    das hat sich wunderschön gelesen und hört sich auch nach meinem Geschmack an. Ich mag kurze Städtetrips dieser Art. Die Fotos sind wirklich toll, ich habe zum Glück auch immer jemanden dabei, der richtig gut Outdoor fotografieren kann. 😀
    Liebe Grüße
    Stephi

    • Solche Fotomenschen sind immer sehr praktisch 😀 Städtetrips sind toll und ich habe auch schon viele Städte in Europa gesehen. Von Berlin aus bietet sich der Osten einfach an, Amsterdam habe ich z.B. noch nie besucht.

      Liebe Grüße,

      Julia

    • Auf jeden Fall! Danzig ist super von Berlin aus zu erreichen. Ein Wochenende ist im Grunde ausreichend und viel Geld benötigt man auch nicht 🙂

  2. Wir haben vor 10 Jahren im Spätsommer Danzig besucht und waren von dieser Stadt ganz hin und weg (obwohl mir die Piroggen eigentlich weniger geschmeckt haben …. )
    Es ist schön, bei dir die Bilder von dieser tollen, alterwürdigen Stadt zu sehen.
    Einen guten Silvesterrutsch!
    Sabienes

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