Ein wochenlanges Projekt geht endlich zu Ende. In der Handmade Kultur habe ich das DIY-Mobil entdeckt und mich sofort in den kleinen Platzsparer verliebt. Also habe ich mir von meinem Freund das Material für den Kasten zu Weihnachten gewünscht, ohne zu wissen, was da auf uns zukommt. Wir haben beide zuvor noch nie wirklich mit Holz gearbeitet. Ich habe vor einiger Zeit den Berliner Hocker gebaut, aber das war es dann auch schon mit Bauerfahrung.
Der erste Schock war der Preis der Materialien. Im Endeffekt sind es bestimmt ca. 300 Euro gewesen, ohne Werkzeuge, die wir zum Glück schon hatten. Wir sind aber sehr oft im Baumarkt gewesen, weshalb ich den genauen Preis nicht benennen kann. Das zweite große Problem, war die angegebene Materialliste. Auf der Liste stehen zwar jegliche Holzzuschnitte drauf, aber alle anderen Materialien fehlen und man musste sie aus der Anleitung herauslesen. Das führte dazu, dass wir insgesamt bestimmt knapp zehn Mal im Baumarkt waren, weil uns beim Bauen immer wieder Materialien fehlten. Und wenn man keine Ahnung vom Bauen hat, ist so ein Einkauf nicht einfach. Insbesondere die Rollschubführungen und das Klavierband ließen uns länger verweilen, weil die in der Anleitung angegebenen Maße nicht erhältlich waren und wir erst einmal eine Weile über Alternativen nachdenken mussten.
Der größte Fehlkauf waren die super teuren Holzschrauben. Für 60 Stück haben wir knapp 10 Euro bezahlt und egal, ob wir mit der Hand oder dem Akkuschrauber geschraubt haben, sie zerbröselten zu goldenen Metallsplittern. Also haben wir neue, viel günstigere Schrauben gekauft, diesmal Allzweckschrauben, die ihren Zweck bestens erfüllt haben. Zwischendurch kam es immer wieder zu weiteren Hindernissen. Zum Beispiel führte der Schritt, die Bretter mit Kanthölzern aneinander zu schrauben, zu einer Verzögerung, da wir beim Lesen der Anleitung die Kanthölzer übersehen hatten und da sie nicht auf der Materialliste stehen, keine gekauft hatten. Komisch fand ich auch, dass ich nirgendwo auf die Schraubengröße hingewiesen wurde, aber plötzlich Löcher in Größe 4 gebohrt werden sollten.
Wir haben ziemlich viel Zeit mit Überlegen und Vorzeichnen verbracht, was wahrscheinlich nicht notwendig ist, wenn man häufiger mit Holz arbeitet. Für absolute Anfänger ist die Anleitung dann doch etwas sehr kurz gefasst. Den Korpus des Schränkchens haben wir dann aber doch ganz gut zusammengebaut bekommen. Die Bretter für die Schubfächer passten allerdings nicht. Sie haben zwar in den Schrank hineingepasst, aber dann hätte man sie nicht mehr an die Rollschubführungen montieren können. Dazu wären sie dann ca. 2cm zu groß. Also wieder zurück zum Baumarkt und die Bretter noch einmal neu zuschneiden lassen. Das die Leisten dann natürlich auch nicht passen, ist uns zu spät aufgefallen…
Zum Schluss wurde der Schrank dann noch in teak gebeizt und die obere Platte weiß lackiert. Zusätzlich wurde rundherum noch ein goldener Streifen gezogen und ich bin super glücklich, dass wir es tatsächlich geschafft haben, auch wenn sich der Aufbau über Wochen gezogen hat und ich mir einiges an Kratzern zugezogen habe. Für mich ist der Schrank so wie er ist perfekt. Die Fächer lassen sich rausziehen, man kann den kompletten Schrank auf Rädern wegrollen und die Türen schließen einwandfrei mit einem Magnetverschluss.
Ein richtig schönes Exemplar des DIY-Mobils findet ihr bei POP-CUT. Ich liebe ihre Variante, mit der aufklappbaren Platte. Für uns als Anfänger wäre das aber zu kompliziert gewesen. Ich bin so auch schon sehr zufrieden mit dem Ergebnis und der Schrank hat sich jetzt schon als unglaublich praktisch herausgestellt.
Und da das DIY-Mobil etwas ganz für mich alleine ist, verlinke ich es heute bei RUMS.
15 Antworten zu “Gebaut – DIY-Mobil mit viel Platz für Nähmaschinen”
Wahnsinn, was für eine Arbeit!
Aber Euer Schrank ist GANZ toll geworden!!
Oh, wow, der sieht wirklich ganz wunderbar aus! Und dazu irgendwie noch antik und gar nicht wie neu gebaut, echt edel. Ich nehme mir auch immer mal vor, etwas mit Holz zu machen, aber nachdem ich letztes Jahr schon beinahe daran gescheitert bin, einen einfachen Rahmen für ein Tütenblumenbeet zusammen zu zimmern, lasse ich das lieber. Es ist auch unglaublich, wie viel gutes Werkzeug in der Hinsicht ausmacht, und im Moment bin ich einfach noch nicht an dem Punkt, das zu investieren 😀 Ganz super finde ich auch deine Nadelkissenkonstruktion. Sind die auf Gläsern befestigt?
Viele Grüße
Aneli
Holz ist auch noch nicht so ganz mein Element. Wir haben ja ewig für den Kasten gebraucht, weil wir alles dreimal durchdenken mussten. Wenn man keine Ahnung hat, ist das nicht so einfach. An Werkzeug habe ich eine riesige Bohrmaschine (geerbt), die ich hierfür nicht nutzen konnte. Zusätzlich noch ein Set mit Akkubohrer und ein kleines Multifunktionsgerät zum Schleifen und Sägen. Die beiden Werkzeuge waren sehr praktisch für diesen Kasten. Ohne wäre es schwierig geworden, da ja einige Teile nicht gepasst haben. Gekauft haben wir dann noch einen Satz Bohrer, da ich zwar 20 Bohrer hatte, aber natürlich keinen passenden für Holz. Jetzt fühle ich mich bestens ausgestattet, aber bis ich das nächste Holzprojekt angehe, dauert es sicher noch eine Weile.
Die Gläser sind schon super alt. Die habe ich gebastelt, als ich mit dem Nähen angefangen habe. So eine Art aufgeklebtes Nadelkissen auf Marmeladengläsern und ich brauche immer ziemlich viele Nadelkissen. Ich werde sie noch mal ordentlich fotografieren, dann sieht man das besser 🙂
Liebe Grüße,
Julia
Hallo Julia,
ein wirklich toller Schrank – gefällt mir sehr gut! Die Schubfächer finde ich mega-praktisch und auch so schneit die Kommode sehr viel Stauraum zu haben. Ein wirklich tolles Möbestück, auch der Vintage-Look (sagt man das so? Ich finde, sie sieht modern und gleichzeitig antik-chick aus mit dem tollen Möbelknauf und der schönen, dunklen Farbe) gefällt mir gut. Ein absolutes Designerstück!
Liebe Grüße
KleinerVampir
P.S.: Du besitzt sogar ne Strickliesel – klasse :-))
Ich war auch ganz erstaunt, wie schön die Farbe durch die Beize geworden ist. Ein Glücksgriff sozusagen. Vorher war es ja ein ganz helles Holz, so wie man es innen noch sieht. Auf jeden Fall ein super praktisches Einzelstück.
Ich habe sogar zwei Stricklieseln in unterschiedlichen Größen 😀
Wow, toll Julia, dass du das Projekt noch durchgezogen hast. Sieht super aus!!! Ich liebe die Griffe 🙂
Es war ein wenig Geduld gefragt, aber im Endeffekt bin ich mit dem Ergebnis total zufrieden. Die Griffe hat mein Freund geholt und anmontiert – zum Glück hat er ein super Auge für Gestaltung 🙂
Echt super schaut dein Schrank aus!!!
Ich möchte den Schrank auch bauen, und hab mir die Zuschnitte im Baumarkt schon bestellt.
Liebe Grüße
Susanne
Danke 🙂 Schau dir mal Größen der Bretter für die Schubfächer an. Ich musste die ja noch einmal nachschneiden lassen, weil sie meiner Meinung nach nicht passen, da man ja auch noch Platz für die Rollschubführung einberechnen muss. Das gleiche gilt für die zu den Schubfächern gehörenden Leisten. Die haben dann natürlich auch nicht gepasst. Ich glaube, da stimmt etwas in der Anleitung nicht. Viel Erfolg beim Bauen!
Liebe Grüße,
Julia
Boah…Ich bin ja schon ganz geschickt, auch in Sachen Holz, aber das mit den ausziehbaren Teilen hätte ich wohl erst gar nicht angefangen. Das sieht kompliziert aus, dazu hab ich dann keine Geduld…Ich hätte es wohl so gemacht wie das Teil von POP-CUT, wie es auf den Fotos aussieht, kann man da nichts rausziehen…Aber dann ist der Schrank immer noch praktisch! Mich würden allerdings die sichtbaren Schrauben an der Seite stören, die hätte ich versenkt. 🙂
Tolles Projekt!
LG Sabine
Wenn du schon mal mit Holz gearbeitet hast, bekommst du das ganz sicher auch hin. Die Ausziehleisten sind gar nicht so schwer zu montieren, wenn man irgendwann verstanden hat, wie sie funktionieren 😀
Die Tür haben wir als erstes gebaut, da für den Rest noch die Kanthölzer fehlten. Dementsprechend sind da die ganz blöden Holzschrauben drin, die man kaum reinbekommen hat, weil sie sofort kaputt gegangen sind und raus gehen sie leider auch nicht mehr. Aber kleine Schönheitsfehler gehören zu selbstgemachtem doch irgendwie dazu 🙂
Liebe Grüße,
Julia
Richtig, richtig cool! Und auch wenn es ärgerlich ist, dass die Hälfte der Angaben gefehlt haben oder nicht so wirklich verständlich waren, so habt ihr das Beste daraus gemacht und ihr könnt echt richtig stolz darauf sein! Es hat sich gelohnt!
Liebe Grüße,
Marina
Na, das sieht doch super aus! Und für den zweiten Versuch im Holzbauen kann sich das auch echt sehen lassen…
Der Knopf vorne gefällt mir besonders gut! 🙂
-Kati
Ich nochmal… *hihi*
Es gibt für diese Art von Schrauben Kunststoff-Abdeckkappen in Holzfarbe. Man sieht da zwar noch den Punkt, aber eben nicht so sehr die Schraube. Falls es Doch gar so sehr stört (ich persönlich finde es jetzt nicht schlimm).
Oder Du machst – wenn Du die Schrauben gar nicht mehr sehen kannst – eine Art „Wand-Tattoo“ in Gold mittels Schablone und Tupftechnik (Schwämmchen) über diese Stellen, so ne Art Ranke. Guck mal bei Google oder ebay nach „Malerschablonen“ oder „Profischablonen“.
LG KleinerVampir