Inhalt: Berlin 1922. Inzwischen leben Hendrik und Diana in einer Art WG zusammen, auch wenn das die meisten ihrer Mitmenschen eher unmoralisch finden. Bei einem Picknick im Grunewald, gemeinsam mit Hendriks Bruder Gregor, der Kriminalbeamte ist, wird ganz in der Nähe eine Leiche gefunden. Was sich zuerst als ein einfacher Mordfall aus niederen Motiven darstellt, wird schon bald zu einem Puzzleteil in einem pollitischen Komplott der Organisation Consul. Der Außenminister Rathenau soll ermordet werden, doch auch Hendrik gerät durch seine Mitarbeit in Lebensgefahr.
Rezension: Organisation C: Ein Kriminalroman aus dem Berlin der Weimarer Republik ist der zweite Teil einer Serie historischer Kriminalromane rund um Hendrik, Gregor, Diana und das Berlin der 20er Jahre. Sicherlich ist dieser Roman auch für Personen, die den ersten Teil Dunkle Tage: Ein Kriminalroman aus dem Berlin der Weimarer Republik
nicht gelesen haben, schlüssig und versändlich, dennoch finden immer wieder Anspielungen auf Handlungen aus dem ersten Teil statt. Dies gefällt mir persönlich sehr gut, da die Geschichte der Charaktere wunderbar weitererzählt wird. Da hätten wir Hendrik, der endlich sein Buch fertiggestellt hat. Dies gelingt ihm jedoch nur durch den kleinen Anton Broschek, der nun bei ihm kostenfreien Philosophieunterricht erhält und auch sonst von Hendrik gefördert wird. Auch zwischen Diana und Gregor scheint sich etwas anzubahnen, was im ersten Teil noch nicht zu erkennen war. Ob die junge Liebe zur Entfaltung kommt, wird hoffentlich ein weiterer Roman zu berichten wissen. Auch die Geschichte ist wieder spannen erzählt. Das Berlin des Jahres 1922 erscheint mir unglaublich realistisch beschrieben. Der Autor erklärt im Nachwort, das die meisten Geschehnisse auf Fakten beruhen und so oder in ähnlicher Form tatsächlich passiert sind. Der Einblick, der einem durch diesen Roman in das Komplott um die Ermordung Walther Rathenaus und die Organisation Consul geboten wird, ist meines Erachtens nach literarisch einzigartig. Die historischen Geschehnisse sind sehr realitätsnah beschrieben und auf faszinierende Art und Weise in die Handlung der Kriminalgeschichte eingebunden, so dass auch Nicht-Historiker einen interessanten Einblick in eine vergangene Zeit mit all ihren Schwierigkeiten erhalten und gleichzeitig einem tollen Lesevergnügen unterliegen.
Erschienen ist Organisation C: Ein Kriminalroman aus dem Berlin der Weimarer Republik im Sutton Krimi Verlag. Das Buch hat 212 seiten und kostet 9,90 Euro.
Fazit: Mit Organisation C: Ein Kriminalroman aus dem Berlin der Weimarer Republik ist Gunnar Kunz ein spannender und historisch faszinierender zweiter Teil gelungen, der absolut empfehlenswert ist.
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