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Le Malade Imaginaire oder ein unterhaltsamer Abend im Theater

Le Malade Imaginaire oder ein unterhaltsamer Abend im Theater 1

Le Malade Imaginaire oder ein unterhaltsamer Abend im Theater 2 Am gestrigen Abend fand im Theater Majakowski die Premiere des Theaterstücks „Le Malade Imaginaire – Der eingebildete Kranke“ statt. Das Stück wurde im Rahmen des Theaterworksops „Auf die Bühne“ von Laienschauspielern einstudiert und wird in französischer Sprache mit deutschen Untertiteln aufgeführt.

Um ehrlich zu sein, hatte ich mir nicht allzu viel von diesem Abend erhofft. Meine Französischkenntnisse könnte man, freundlich ausgedrückt, als nicht allzu gut bezeichnen und die letzten Theaterstücke, die ich besucht habe, waren alle eher langweilig. Da aber eine Freundin von mir eine Rolle in Le Malade Imaginaire übernommen hatte und sich bereits sehr auf den Auftritt freute, wollte ich mir den Besuch des Theaters natürlich nicht nehmen lassen. Doch manchmal sind die Dinge anders als erwartet und statt eines unbedeutenden Laienspiels bekamen wir für einen Eintrittspreis von 7 Euro (ermässigt 5 Euro) ziemlich viel geboten.

Zum Inhalt: Das Stück Le Malad Imaginaire – Der eingebildete Kranke von Moliere handelt von dem reichen Hypochonder Argan, der seine Zeit damit verbringt sich Krankheiten einzubilden und diese behandeln zu lassen. Dabei machen sich nicht nur seine Ärzte Argans Lage zu nutzen und versorgen ihn mit unnötigen Medikamenten. Auch seine Frau ist nicht unbedingt das, was man eine führsorgliche Gemahlin nennt.

Die erste Überraschung erwartete uns bereits am Eingang. Jeder Besucher musste einzeln durch einen Gang aus Folien, in dem er von mehreren Krankenschwestern vermessen, gewogen, untersucht und mit Tabletten (zum Glück aus Schokolade) ausgestattet wurde. Danach kam man in eine alte Lagerhalle oder Scheune, in der im Halbkreis Stühle um eine Bühne gestellt waren. Da wir scheinbar die einzigen Besucher mit eher mangelhaften Französischkenntnissen waren, suchten wir uns einen Platz, an dem auch die Übersetzungen auf der Leinwand gut sichtbar waren.

Mit Gesangseinlagen, durchgängig erstaunlich guten Schauspielleistungen und viel Humor schafften die Akteure es,  das Publikum knapp zwei Stunden lang zu fesseln. Molières Figuren wurden auf wunderbare Art und Weise zum Leben erweckt und agierten immer wieder auch im Zusammenspiel mit den Zuschauern. Große Kulissen waren bei einer solch überzeugenden Leistung nicht notwendig. Auch das sprachliche Verständnis war kein Problem. Trotzdem wir von der Leinwand ablesen mussten, hatten wir uns bereits nach wenigen Minuten völlig in der Geschichte verloren. Die französische Sprache hat dabei durch ihren melodischen Klang ihren Teil dazu beigetragen. Als plötzlich eine kurze deutschsprachige Episode gespielt wurde, wurde man sich mal wieder schmerzlich bewusst, das Deutsch doch deutlich weniger angenehm anzuhören ist.

Insgesamt  gelingt es den Akteuren des Stückes, den klassischen Titel Molières in die heutige Zeit zu versetzen, ohne das die Geschichte ihren Reiz verliert. Wir hatten einen sehr unterhaltsamen Abend und ich kann nur jedem empfehlen in den nächsten drei Tagen die Mögichkeit zu nutzen dieses fantastische Stück zu besuchen. Die schauspielerische Leistung der gesamten Gruppe ist wie bereits erwähnt erstaunlich und es ist mir nicht möglich eine Person dabei besonders hervorzuheben. Le Malade Imaginaire – Der eingebildete Kranke hat mir deutlich besser gefallen, als manches Theaterstück im BE oder der Schaubühne.

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