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Nadine Gordimer: Ein Mann von der Straße (Hörbuchrezension)

Nadine Gordimer: Ein Mann von der Straße (Hörbuchrezension) 1


Gordimers Geschichte „Ein Mann von der Straße“ fiel mir in der Bibliothek in die Hände. Das Cover fand ich ansprechend, beim Lesen der Inhaltsangabe war ich mir nicht sicher, ob die Geschichte mich begeistern könnte, aber uninteressant erschien es mir auch nicht, also nahm ich das Hörbuch mit nach Hause.

Inhalt

Julie, die Tochter wohlhabender Eltern, versucht sich von ihren Eltern zu lösen, in dem sie ein altes Auto fährt und sich eine Ersatzfamilie aus Überlebenskünstlern aufgebaut hat. Als ihr Auto eines Tages eine Panne hat, lernt sie Abdul, den Mechaniker kennen. Sie sieht mehr in ihm und nimmt ihn mit in das Café, in dem sie sich immer mit ihren Freunden, ihrer Ersatzfamilie trifft. Er passt nicht zu ihnen, er ist anders. Dennoch oder gerade deswegen verlieben sie sich ineinander und Julie erfährt, dass Abdul eigentlich Ibrahim heißt, studiert hat und sich illegal in Südafrika aufhält. Seien Abschiebung droht und Julie, zu stolz ihre Eltern um Hilfe zu bitten, kann nichts für ihn tun. Sie beschließt mit ihm in seine Heimat  und zu seiner Familie zu gehen, in eine Welt, die ihr fremd ist und in der sie als Frau einen anderen Stellenwert hat, als in ihrer Heimat.

Meine Meinung

Ein Mann von der Straße ist eine Geschichte, die man nicht so schnell wieder vergisst. Insbesondere die Schilderung von Abuls/Ibrahims Heimat ist so bildreich, das man fast den Wüstensand zu spüren meint. Auch die Geschichte an sich ist berührend, wenn auch nicht aufgrund der Liebe zwischen Julie und Abdul/Ibrahim. Diese Liebe bleibt eher etwas kühl, man hat ein wenig das Gefühl, das Julie nur mit ihm geht, um ihrer eigenen Situation zu entfliehen, um nicht mehr die Tochter reicher Leute zu sein. Mit dem, was sie dann allerdings erwartet, hat sie nicht gerechnet. Im Gegensatz zu vielen anderen Romanen bleiben beide Figuren in ihrem Inneren für sich, sie verschmelzen nicht zu einer Einheit, sind dafür zu verschieden. Dieser Gegensatz wird in einer Geschichte erzählt, in der kaum etwas passiert, aber dennoch so viel, das ich mich auch jetzt noch, einige Zeit nach dem Hören, an jede einzelne Szene zu erinnern scheine.

Gelesen wird ein Mann von der Straße von Doris Kunstmann, die eine sehr angenehme Lesestimme hat. Bei anderen Hörbüchern hat sie mir immer sehr gut gefallen, bei diesem Hörbuch habe ich allerdings einen kleinen Kritikpunkt, was aber auch am Schreibstil der Autorin liegen könnte. Die Sätze scheinen teilweise ziemlich lang zu sein und die Satzpausen durch Kommata werden durch Sprechpausen stark betont, was ich teilweise etwas anstrengend fand.  Ohne zu viel zu verraten, möchte ich mich auch zum Schluss äußern. Nachdem ich die siebente CD aus dem Player nahm, griff ich zur Verpackung, um die nächste CD einzulegen. Aber da war keine mehr. Obwohl das Hörbuch auf CD sieben ein Ende findet, ist es für mich unbegreiflich gewesen, dass es wirklich SO endet. Mehr kann ich dazu leider nicht verraten, aber vielleicht hat jemand von euch das Hörbuch auch gehört und dazu eine andere Meinung.

Fazit

Insgesamt gefiel mir Ein Mann von der Straße gut. Die Geschichte ist durchgehend spannend und an die teilweise etwas anstrengende Vorleseart gewöhnt man sich. Insbesondere die Thematik des illegalen Einwanderns und der großen kulturellen und sozialen Unterschiede fand ich sehr interessant. Diese Themen finden sich selten in Büchern wieder, obwohl sie so viele Menschen betreffen.

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