Ich liebe es, im Herbst Pilze sammeln zu gehen. Allerdings kenne ich mich nicht wirklich gut aus. Ich versuche jedes Jahr, mindestens eine weitere, sichere Sorte kennenzulernen. Im letzten Jahr waren das die Krause Glucke und das Judasohr, in diesem Jahr habe ich den Parasol oder auch Riesenschirmpilz für mich entdeckt. Zum auseinanderhalten der Pilze habe ich immer zwei Bücher dabei. Besonders wichtig ist dabei dieses Pilzbuch für Anfänger, dass ich euch letztes Jahr schon vorgestellt habe. Darin sind einige unverwechselbare Pilzsorten beschrieben, mit denen auch Anfänger keine Fehler machen können. Bevor ich irgendetwas esse, zeige ich es aber auch noch anderen Leuten und recherchiere zusätzlich ganz genau im Internet.
Meine Erkennungszeichen für den Parasol sind:
- Er ist riesig – Es gibt im Grunde keine vergleichbar großen Pilze in Deutschland
- Er hat einen verschiebbaren Ring am Stiel
- Der Stiel ist braun gemustert
- Auf der Schirmmitte befindet sich ein brauner Buckel
- Der Schirm fasst sich samtig an
- Der Schirm ist ebenfalls braun gemustert
- Man kann ihn nur in der geschlossenen Variante verwechseln, wie ihr ihn oben recht seht
- Das Fleisch verfärbt sich nicht, wenn man den Pilz anschneidet (Farbe: weiß)
Dadurch, dass der Pilz so riesig ist, ist das Sammeln recht simpel. Am letzten Wochenende war mein kleines Körbchen, dass ich mit anderen Pilzen sonst nie auch nur annähernd voll bekomme, nach wenigen Minuten übervoll. Die Riesenschirmpilze waren alle etwa 20 bis 30cm hoch, so dass man sie schon von weitem sehen konnte.
Ich war übrigens in Berlin Pilze sammeln, ich bin dazu noch nicht Mal raus nach Brandenburg gefahren. Trotzdem wuchsen überall diese riesigen Schirmpilze, selbst auf den Gehwegen. Schon ein wenig irritierend, wenn man sonst stundenlang durch das Gestrüpp wandelt und kaum etwas findet.
Parasole zubereiten – Kochen mit Riesenschirmpilzen
Was macht man nun mit so vielen Pilzen? Ein paar habe ich meiner Oma vorbeigebracht, von der ich den Spaß am Pilze sammeln geerbt habe. Einen weiteren Teil haben wir paniert. Dazu habe ich den Stiel entfernt und die mit einem Pinsel gesäuberten Pilzköpfe erst in Mehl, dann in mit Salz und Pfeffer verquirltem Ei und zuletzt noch in Paniermehl gewendet. Dann kamen die Pilze in die Pfanne und wurden zu knusprigen Parasolschnitzeln ausgebraten. Dazu gab es Kartoffeln und ein bisschen Salat. Super lecker!
Die restlichen Riesenschirmpilze habe ich klein geschnitten und in den Kühlschrank gestellt. Am nächsten Tag sahen sie noch einwandfrei aus, weshalb es noch eine ganz simple Pilzpfanne mit Bratkartoffeln gab.
8 Antworten zu “Schnitzel vom Riesenschirmpilz aus dem Wald”
Wow, was für eine tolle Ernte! Ich finde Pilze total schön, ich sehe mir sehr gerne an, wo und wie sie wachsen, auch wenn mir persönlich das Risiko einer Vergiftung zu groß ist und ich sie nicht ernte und esse.
Ich glaube aber, dass bei uns Parasole aufm Kompost wachsen. Riesige Pilte, die genauso aussehen, wie die von Dir geernteten. Der Hut schuppig, so ne Bauchbinde – und ziemlich weiß. Wie gesagt: wir kennen uns nicht aus und so dürfen sie dort wachsen und wir erfreuen uns jedes Jahr optisch 🙂
A propos: ich habe von einem Teil meiner Wichtelblumen Samen geerntet. Und zum trocknen ins Gewächshaus gehängt – was seh ich heute?? Eine Maus hat alle Samenkapseln gefressen!! Wahrscheinlich keimen die eingelagerten Samen dann nächstes Frühjahr irgendwo im Gewächshausbeet…. 😉
LG KleinerVampir
Das sind bestimmt Parasole! Allerdings soll man sie vom Kompost und aus dem Garten nicht essen, habe ich zumindest gelesen. Ich bin auch kein Pilzexperte, aber ich freue mich immer riesig, wenn ich eine neue, sichere Sorte kennenlerne und die dann im Wald suchen kann. Es gibt ja wirklich einige Pilzsorten, die man nicht verwechseln kann. Google z.B. mal nach Judasohr, wenn du den siehst, weißt du auch sofort warum er so heißt 😀
Deine Samen haben ja dann wenigstens dazu geführt, dass das Mäuschen satt wurde, ich würde sagen, da gibt es schlimmeres 😉
Liebe Grüße,
Julia
Huhu 😉
Ich hätte sie eh nicht gegessen, auch wenn es harmlose Parasole wären. Wir erfreuen uns rein optisch daran, denn es ist ne ganze Gruppe, die da jedes Jahr kommt. Sogar im Gewächshaus kommen ein paar, die wurden wohl mal mit der Pflanzerde eingeschleppt. Sie sind draußen auch nicht direkt aufm Kompost, sondern daneben, da ist ein Erde-Hügel, darauf wachsen sie.
Das „Judasohr“ hab ich gegoogelt, sieht echt witzig aus. Hab ich aber in freier Wildbahn noch nie gesehen :-/
Lieber Gruß
KleinerVampir
Heyho,
Parasolschntzel sind lecker. Haben wir auch schon mal gemacht. Das Beste ist, das es Parasolpilze in rauen Mengen gibt und von den meisten Pilzsammlern stehen gelassen werden.
Liebe Grüße
Anne
Hallo, habe deine Website entdeckt und finde sie toll.
Als ich dein Parasol-Schnitzel-Rezept gelesen habe ist mir sofort ein anderes Rezept zu diesen Pilz eingefallen. Total easy und schnell und lecker! 🙂
Die Pilzkappen putzen und salzen,in Öl anbraten und noch ca. 10 Minuten dünsten (also alles ohne Panade). Am besten mit ganz frischem Mischbrot genießen.
Mir schmeckt es noch besser so, da der eigentliche Pilzgeschmack mit dieser Zubereitungsart einfach besser zur Geltung kommt.
Liebe Grüße
Erika
Liebe Erika,
das hört sich toll an! Wenn ich in diesem Jahr noch Parasole finde, muss ich das unbedingt ausprobieren. Danke für das Rezept!
Liebe Grüße,
Julia
Hallo Julia, ich lese sehr gerne deine Berichte und Erfahrungen mit Pilzen. So auch die tolle Erklärung über dem Parasolpilz. Du schreibst sehr ruhig und mit voller Begeisterung. Es liest sich alles prima. Danke.
Eine Frage habe ich noch…….muss ich vom Parasolpilz oben auf dem Schirm etwas abmachen ? Auf dem Bild sieht es so aus ?
LG Elke
Nein, du kannst ihn so essen, wie er ist! Manchmal ist die Mitte schon etwas trocken / holzig, dann nehme ich sie raus. Ganz frische Parasole kann man aber komplett essen ?