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Wandern an der Ostsee von Ribnitz nach Warnemünde

Wandern an der Ostsee von Ribnitz nach Warnemünde 1

Wandern an der Ostsee - von Ribnitz nach Warnemünde

In Berlin plagen mich in den letzten Wochen die Gräserpollen, so dass ich nur selten das Haus verlassen kann. Um so mehr habe ich mich deswegen auf unseren Wanderausflug zur Ostsee gefreut. Geplant war eine Wanderung zu fünft plus Hund von Ribnitz Damgarten West nach Warnemünde.

 Gestartet ist unsere kleine Wandergruppe bei strahlendem Sonnenschein um 06.24 Uhr vom Bahnhof Berlin Südkreuz mit der Regionalbahn in Richtung Stralsund. Für solche Ausflüge nutzen wir immer das Wochenendticket, mit dem man zu fünft deutschlandweit einen ganzen Tag lang für 42 Euro fahren kann. Nach knapp dreieinhalb Stunden Fahrt erreichten wir Stralsund, wo wir in einen Anschlusszug umstiegen und um 10.22 Uhr Ribnitz Damstedt West erreichten. Zuerst spazierten wird durch den idyllischen Ortskern von Ribnitz. Danach ging es weiter entlang einer Straße und auf Fußgängerwegen, vorbei an Wiesen und Feldern bis hinein in ein Waldgebiet. Eigentlich wollten wir dieses ziemlich gradlinig durchlaufen, aber viele der Wege waren nicht für Wanderer zugelassen, sonder Naturschutzwege, so dass wir ziemlich lange durch den Wald spazierten.

Wandern an der Ostsee - Ribnitz Warnemünde

Gegen 13.00 Uhr erreichten wir dann endlich die Ostsee. Die herrlich Seeluft bedeutete für mich direkt eine Milderung meiner Allergiebeschwerden. Wir entledigten uns unserer Schuhe und spazierten von nun an immer weiter nach links Richtung Warnemünde. Die Sonne wurde immer wieder durch kleine Wölkchen verdeckt, insgesamt war das Wetter aber wunderbar. Die salzige Luft, das kühle Wasser und  der Sand unter den Füßen, lassen einen völlig vergessen, dass man noch wenige Stunden zuvor in der stickigen Großstadt war.

Wanderung an der Ostsee - Wanderroute am Strand von Warnemünde

Zwischendurch gönnten wir uns an einem kleinen Ort ein Eis und weiter ging es immer Richtung Westen. Zuerst läuft man an recht touristischen Strandbereichen vorbei, bei denen überall Strandkörbe stehen und viele Freizeitsuchende unterwegs sind. Je weiter man jedoch lief, desto weniger Menschen bevölkerten den Strand. Irgendwann waren wir dann in einem menschenleeren, sehr natürlichem Strandgebiet. Gegen 17 Uhr zogen dicke Wolken auf und ganz plötzlich fing es an zu regnen und zu stürmen. So schnell wie dieses kleine Unwetter aufzog, konnten wir kaum unsere Regenjacken anziehen. Nach wenigen Minuten war es aber auch schon wieder vorbei und die Sonne kam wieder zum Vorschein.

Ausflug an die Ostsee mit Hund

Eine halbe Stunde später bauten sich riesige dunkle Wolken über dem Meer auf, es begann wieder zu stürmen und der Sand peitschte einem nur so ins Gesicht. Schnell liefen wir hinter den Deich, um auf der anderen Seite durch den Wald weiterzulaufen. Während wir wieder in die Schuhe stiegen, versuchte der Hund sich ein Loch zu buddeln und sich dort vor dem Sand zu verstecken. Dann stellte ich fest, dass ich während des beginnenden Unwetters auch noch die Leine verloren hatte und der Hund wurde provisorisch an eine auseinandergenommene Plastiktüte angeleint.

Wandern an der Ostsee - dunkle Wolken über Warnemünde

Nun regnete es in Strömen. Wir stellten uns unter, versuchten ein Taxi zu erreichen, aber da waren wir in diesem Moment wohl nicht die einzigen und da die Zeit ein wenig drängte, der letzte Zug nach Berlin fährt um kurz nach acht, mussten wir im strömenden Regen weitermarschieren. Nach einer weiteren Stunde Wanderung durch strömenden Regen, hörte das Unwetter so plötzlich auf, wie es begonnen hatte und die Sonne kam zurück. Wir hatten die kleine Fähre, die von Hohe Düne nach Warnemünde fährt erreicht. Nur noch ein kurzes Stück über die Hafeneinfahrt und wir standen mitten in Warnemünde, klatschnass und mit einem Hund an einer Plastiktütenleine. Ein wohl etwas skurriler Anblick, denn wir wurden von anderen Touristen sehr abschätzig betrachtet. Nachdem wir uns noch einen kleinen Snack gegönnt hatten, mussten wir auch schon schnell zum Bahnhof. Um 20.02 Uhr saßen wir in der S-Bahn nach Rostock, um 20.34 Uhr im Zug nach Berlin, immer noch ziemlich durchnässt, mehr als erschöpft, aber auch irgendwie sehr zufrieden. Um 23.17 Uhr fuhr unser Zug wieder in Berlin ein. Die Wanderung war länger als gedacht, vermutlich um die 30 Kilometer, aber nach so einem Tag, weiss man, was man getan hat und kann erholt und erfrischt in den Alltag starten.


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