Sobald das Wetter es zulässt gehört Wandern zu meinen liebsten Freizeitbeschäftigungen. Und warum in die Ferne schweifen, wenn das gute so nah ist? Schon Theodor Fontane beschrieb in seinem mehrbändigen Werk „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ die Schönheit der Natur und die kulturellen Sehenswürdigkeiten. Mehr als 100 Jahre später hat sich in Berlin zwar viel verändert, wenn man aber durch Brandenburg wandert, denkt man manchmal, die Zeit würde stillstehen.
Zur Zeit wandern wir in einzelnen Tagesetappen die 66 Seen Wanderung rund um Berlin. Besonders praktisch an dieser Wanderung ist, das jede einzelne der 18 Etappen von Berlin aus mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen ist. Die Etappen sind zwischen 18km und 30km lang und führen durch Wälder, über Wiesen und Felder und immer wieder an kleineren und größeren Seen vorbei. Eine wunderschöne und sehr wenig genutzte Wanderung. Andere Wanderer trifft man fast nie. Teilweise ist die Wanderung sehr gut ausgeschildert, zum Teil aber auch nicht. Die Wanderkarte 66-Seen-Weg um Berlin 1 : 50 000: Zu den Naturschönheiten rund um Berlin mit Straßennamen, mit Entfernungsangaben ist dementsprechen dringend zu empfehlen. Ohne Karte hat man eigentlich keine Chance den richtigen Weg zu finden. Die 66 Seenroute ist ausgezeichnet als eine der schönsten Wanderungen Deutschlands und auch für ungeübte Wanderer sollten die Etappen kein Problem sein.
Letzte Woche liefen wir die Etappe von Leibsch nach Halbe, die etwa 23km lang ist. Leibsch, ein winziger Ort, war der erste Startpunkt der uns Probleme bereitete, da er in der Wintersaison nur innerhalb der Woche mit dem Bus erreichbar ist und am Wochenende selbst in einem Umkreis von 10km keine öffentlichen Verkehrsmittel fahren. Also mussten wir einen freien Tag innerhalb der Woche finden, was uns schlussendlich auch gelungen ist. Von Berlin Tempelhof fährt man über Königs Wusterhausen etwa zwei Stunden.
Von Leibsch aus ging es entlang des Dahme-Spree-Umflutkanals nach Köthen, einem sehr beschaulichen Ort am Köthener See. Am Köthener See gibt es einen Campingplatz und verschiedene Ferienwohnungen. Etwas abseits von Köthen spazierten wir an einer kleinen Seenlandschaft entlang, die so schöne Namen wie Märchensee oder Schwanensee besitzen. Zum Teil waren die Seen noch gefroren, aber überall konnte man schon die ersten Knospen und Blumen entdecken. Die Etappe führt durch verschiedene Wälder, die sich in ihrer Baumstruktur gravierend unterscheiden. In Märkisch-Buchholz, nur noch 5km vom Ziel entfernt, entdeckte wir einen kleinen Supermarkt, der uns das erste Eis des Jahres bescherte. die letzten Kilometer führten dann zuerst an einer breiteren Straße entlang, von wo aus man wieder auf einem Wanderweg in den Wald eintritt. In Halbe angekommen ist man schon fast direkt am Bahnhof. Der Zug nach Berlin, die RE14, fährt zur Zeit einmal die Stunde. Wer noch etwas mehr Zeit mitgebracht hat, kann in Halbe den großen Kriegsfriedhof besuchen, auf dem Soldaten, Zivilisten und Kriegsgefangene liegen, die in einer der letzten Schlachten des 2. Weltkriegs im Kessel rund um Halbe zu tausenden gefallen sind.
Hier noch einige visuelle Eindrücke dieser Etappe auf dem 66 Seen Wanderweg von Leibsch nach Halbe:
Alle Fotos sind aufgenommen von Charly Hall
2 Antworten zu “Wandern auf der 66 Seen Route Leibsch – Halbe”
Hey da bekomme ich richtig lust, raus zu gehen. Wunderschöne Bilder und seit heute Nachmittag scheint auch bei uns die Sonne. *freu*
Ich habe Dich mal getagged. Vielleicht gefällt Dir das Thema und Du hast was zu erzählen.
http://www.thankgoodiamawoman.blogspot.de/2012/03/der-tricky-tag-zum-thema-ohrringe.html
Deine Kati