Was für ein unglaubliches Fußballspiel! Ich kann heute noch kaum fassen, was wir da gestern Abend gesehen haben und kann mich auch nicht wirklich an ein vergleichbar spannendes Spiel erinnern. Dementsprechend geht das EM-Fieber bei uns weiter. Generell macht mir dieses Turnier sehr viel Spaß, was natürlich auch an so fantastischen Teams wie den Isländern und den Walisern liegt und weil gemeinsam Fußball schauen verbindet und viel Spaß macht. Da rücken die großen politischen Themen dieser Woche einfach in den Hintergrund und man kann völlig gefesselt einem Ball hinterherschauen. Am Tag nach dem denkwürdigen Spiel ging es für mich mit einigen Freunden in den Botanischen Garten Berlin. Eine Freundin davon ist übrigens Italienerin und als ich sie fragte, wie sie das Spiel überstanden hätte, antwortete sie, sie hätte das 2:1 gar nicht gesehen. Ich war leicht irritiert, aber offenbar steckt das Fußballfieber doch nicht jeden an 😀
Ich weiß gar nicht, wann ich das letze Mal im Botanischen Garten gewesen bin. Auf jeden Fall muss das schon viele Jahre her sein, wahrscheinlich irgendwann in der Schulzeit. Ich kann mich nur noch an die schönen Gewächshäuser erinnern. Im Nachhinein weiß ich nicht, warum ich dem Botanischen Garten so lange keinen Besuch abgestattet habe. Wir sind der für diese Jahreszeit empfohlenen Route gefolgt und haben mehr als drei Stunden vor Ort verbracht. Besonders gut hat mir der Nutzpflanzenbereich und der Arzneigarten gefallen. Die großen Gewächshäuser sind aber natürlich auch sehr spannend. Hier spaziert man durch die verschiedenen Kontinente und kann die jeweils unterschiedlichen klimatischen Zonen am eigenen Leib erleben und miteinander vergleichen.Zur Zeit duftet auch alles so wundervoll. Wir sind bei so vielen Pflanzen stehengeblieben, haben daran gerochen und die Namen auf deutsch, mit denen in anderen Sprachen unserer kleinen Ausflugsgruppe verglichen. Als wir zum Beispiel den Granatapfelbaum entdeckten, wurde kritisch darauf hingewiesen, dass das ja gar kein Apfel sei. Daraufhin erklärte ich, dass es bei uns die unterschiedlichsten Äpfel gibt, wie Erdäpfel und auch Pferdeäpfel. Aus dem Italienischen wurden die Tomaten als goldene Äpfel beigesteuert, sodass für uns alle so ein Ausflug, neben dem Entdecken neuer Pflanzen, auch immer viel lehrreiches beinhaltet.
Im Botanischen Garten wandert man innerhalb von wenigen Minuten vom Kaukasus zum Himalaya und lernt dabei die Flora der jeweiligen Region. Diese beiden Gebirgszüge sind tatsächlich durch Erhebungen nachgebaut, ebenso wie die Alpen und man bekommt direkt Lust, dorthin eine Reise zu machen. Generell gefällt mir die abwechslungsreiche Gestaltung des Botanischen Gartens sehr gut. Es gibt unterschiedliche Themenbereiche, wie einen Moosgarten, in dem man das Moos mit Lupen auch genauer betrachten kann oder ein Wasserpflanzenareal mit Seerosen und anderem Wassergewächs. Es gibt aber auch einen kleinen Wald, Wiesen und so viel Platz, dass wir heute kaum anderen Besuchern begegnet sind. Die Weitläufigkeit des Botanischen Gartens macht ihn ideal für längere Spaziergänge und aufgrund der Pflanzenvielfalt gibt es mit Sicherheit bei jedem Besuch etwas neues zu entdecken.
Da die Pflanzenwelt sich im Laufe des Jahres so stark verändert, werdet ihr mich in Zukunft sicher häufiger im Botanischen Garten antreffen. Der Ausflug heute war wie eine Art Kurzurlaub in die unterschiedlichsten Regionen unserer Erde und für mich ein wundervoller Abschluss dieser Woche.