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Ziemlich beste Freunde – Das zweite Leben des Philippe Pozzo di Borgo (Hörbuchrezension)

Ziemlich beste Freunde - Das zweite Leben des Philippe Pozzo di Borgo (Hörbuchrezension) 1

Der Film ziemlich beste Freunde gehört zu den erfolgreichsten französischen Filmen aller Zeiten und auch in Deutschland hat er viele Besucher ins Kino geführt. Ziemlich beste Freunde – Das zweite Leben des Philippe Pozzo di Borgo ist die wahre Geschichte, die als Basis für den Film diente.

Was einem von vornherein klar sein sollte ist, das die Realität nicht immer ganz so lustig ist, wie es im Film dargestellt wird. Wer mit einer Komödie rechnet, liegt mit diesem Hörbuch falsch. Sicherlich gibt es einige lustige Episoden, vieles andere ist aber alles andere als lustig.

Inhalt: Philip Pozzo die Borgo wächst als Sohn reicher Eltern auf, dem es an kaum etwas fehlt. Auch beruflich und privat geht es ihm gut. Er hat eine wunderschöne Freundin, Beatrice und einen sehr gut bezahlten Job. Doch plötzlich beginnen die Probleme. Beatrice erleidet eine Fehlgeburt nach der anderen und erkrankt noch zusätzlich an Krebs. Auch nach der Adoption zweier Kinder hält sich Beatrice die meiste Zeit im Krankenhaus auf. Philipe hingegen entdeckt das Gleitschirmfliegen für sich und ist nach einem verhängnisvollem Absturz vom Hals ab bewegungsunfähig. Er ist ständig auf Hilfe angewiesen und stellt Abdel, einen Kleinkriminellen, ein, der ihn von nun an betreut.

Schon bei der kurzen Inhaltsangabe wird deutlich, das das Hörbuch inhaltlich vom Film abweicht. Der Inhalt des Films beschäftigt sich ausschließlich mit dem zweiten Teil von Philip Pozzo die Borgos Biographie, die in Frankreich erst direkt mit dem Film herausgebracht wurde. Gelesen wird das Hörbuch von Frank Röth, der deutschen Originalstimme des Philip aus dem Film. Dies erleichtert für alle, die den Film bereits gesehen haben, die Identifikation des Charakters. Andere müssen sich zu Beginn vielleicht etwas an die Stimme gewöhnen, da sie nicht unbedingt einem typischen hörbuchsprecher entspricht.

Philips Geschichte an sich ist tieftraurig und bewegend. Zuerst leidet er mit seiner Frau Beatrice, während ihrer Fehlgeburten, ihrer Lungenembolien und ihres jahrelangen Kampfes gegen den Krebs. Immer wieder gibt es aber auch Hoffnung, zum Beispiel durch die Adoptionen der Kinder. Dennoch scheint Philipe sich auch viel aus der Situation herausbegeben zu wollen, bis zu seinem Unfall, der ihn an den Rollstuhl fesselt. Fast unglaublich erscheint es mir, mit welcher Geduld sich Abdel um Philip kümmert, ihm verstopfte Schläuche reinigt, Tag und Nacht für ihn da ist, obwohl es so gar nicht zu seinem eigentlichen Charakter zu passen scheint. Auch wirkt es, als ob Geld in dieser wunderlichen Beziehung kaum eine Rolle spielt. Abdel schlägt andere Menschen, begeht Kleinkriminelle Verbrechen, aber Philip hütet er wie seinen Augapfel.

Das Hörbuch wird in der Hauptsache chronologisch erzählt, wobei Philip auch immer wieder vorweg greift. So erzählt er zum Beispiel auch, dass er mit dem Regisseur von Ziemlich beste Freunde gemeinsam seinen Geburtstag feiert. Diese Sprünge sind an manchen Stellen etwas verwirrend, wenn man aber weiter hört, legt sich die Verwirrung auch schnell wieder. Philip lässt den Hörer sehr nah an sein Innerstes, lässt ihn seine Schmerzen und seinen Wunsch aufzugeben miterleben, gleichzeitig aber auch immer wieder Hoffnung spüren und Dank für Kleinigkeiten, die für Nichtbehinderte eine Selbstverständlichkeit sind. Insgesamt eine sehr ergreifende Geschichte, die dennoch auch einige lustige Passagen beinhaltet.

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Ziemlich beste Freunde – Das zweite Leben des Philippe Pozzo di BorgoZiemlich beste Freunde - Das zweite Leben des Philippe Pozzo di Borgo (Hörbuchrezension) 2 ist im GoyaLIT Verlag erschienen und kostet 19,99 Euro.


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