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Es ist schon eine Weile her, seit ich meine erste und bisher einzige Patchworkdecke genäht habe. Dabei bin ich völlig ohne Vorkenntnisse an das Projekt herangetreten und habe einfach losgenäht. Trotz einiger Probleme bin ich bis heute mit meiner Patchworkdecke sehr zufrieden. Zum 50. Geburtstag meiner Mutter habe ich mich nun an eine zweite Patchworkdecke gewagt und euch die einzelnen Schritte als Anleitung zusammengefasst. Vermutlich würde ein Patchworkprofi anders an dieses Nähprojekt herangehen, aber für Anfänger ist dieser Weg auf jeden Fall durchführbar.
Das perfekte Material für die Patchworkdecke
- Fleece (hier erhältlich) ca. 2,20m x 1,80m
- dickes Volumenvlies (hier erhältlich ca. 2,20m x 1,80m
- Stoffe | 8 Stoffe | 100% Baumwolle (hier erhältlich) (Reste oder Patchworkpaket)
- Stoff für den Rand 2,20m x 1,80m
- Nähmaschine – Meine Tipps zu Nähmaschinen HIER
- Garn
- Schere
- Bügeleisen – ich nutze aktuell dieses Bügeleisen
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Materialhinweis
Für eine Patchworkdecke braucht man natürlich viele bunte Stoffe. Auch wenn ich einen großen Stoffvorrat habe, ist es doch oft schwierig die passenden Muster und Farben zu finden. Deshalb habe ich mir diesmal ein Patchwork-Paket aus farblich zusammenpassenden Stoffstücken bestellt. Das bekommt ihr zum Beispiel hier bei Amazon: Stoffpaket (Rot) | 8 Stoffe | 100% Baumwolle. Zusätzlich habe ich dann noch eigene, passende Stoffe dazugetan. Man sollte allerdings darauf achten, dass alle Stoffe aus dem selben Material sind. Für die Rückseite benötigt man ein großes Stück Fleece, den man auch online kaufen kann: Fleece Stoff Meterware* In die Mitte der Decke kommt ein dickes Volumenvlies*, das speziell für Patchworkdecken geeignet ist. Ich habe die komplette Patchworkdecke mit einer ganz normalen Nähmaschine genäht. Eine spezielle Maschine für Patchworkarbeiten ist zwar schön, aber mit ein wenig Geschick und Geduld geht es auch so.
Kostenlose Anleitung Patchworkdecke nähen
Patchwordecke zuschneiden
Zuerst muss man die einzelnen Quadrate zuschneiden. Ich habe mich für eine Größe von 15cm x 15cm entschieden und habe die Quadrate einfach mit der Schere ausgeschnitten. Man sollte sich Mühe geben, dass die Quadrate wirklich alle gleichgroß sind, ansonsten bekommt man später Probleme beim zusammennähen Ich haben. Jetzt werden die einzelnen Quadrate so hingelegt, wie man sie später auf der Patchworkdecke haben möchte. Dabei empfiehlt es sich, wirklich alle Quadrate auszulegen, da man ansonsten schnell durcheinander kommt.
Patchworkdecke nähen
Jetzt geht es ans Nähen. Dazu näht man immer ein Quadrat an das nächste, bis man eine komplette Reihe zusammengenäht hat. Ich habe jede einzelne Naht gleichzeitig auch versäubert, damit die Decke möglichst stabil und haltbar ist. Die Nähte versäubert man entweder mit einem Zick-Zack-Stich oder man nutzt direkt für alle Nähte eine Overlock-Maschine und spart sich so die doppelte Arbeit. Wenn man alle Reihen fertiggenäht hat, werden nun die einzelnen Reihen aneinandergenäht. Dabei muss man aufpassen, dass die einzelnen Quadrate möglichst direkt übereinander liegen. Hat man sauber gearbeitet, ist das kein Problem, wenn die Quadrate jedoch ungleichmäßig groß sind, bekommt man an dieser Stelle Schwierigkeiten. Die Oberdecke ist fertig. Nun sollte man das komplette Teil Bügeln. Jetzt muss man nur noch alle überstehenden Fäden von der Decke abschneiden, bevor man mit dem Steppen beginnen kann.
Noch einmal zuschneiden und Rand annähen
Als nächstes kommt der Rand für den Rand braucht man vier Stoffbahnen. Wer seinen Nähkünsten vertraut, kann den Rand auch direkt am Anfang zuschneiden. Ich nähe jedoch lieber immer erst das Innenteil, um die genauen Maße der Decke zu haben. Wenn man sich verschätzt, passen ansonsten weder der Rand noch die Rückseite oder das Futter. In zusammengenähtem Zustand kann man die Oberdecke nun bequem ausmessen. Für den Rand benötigt man zwei Stoffbahnen von 20cm x (Länge der Decke + 40cm) und zwei Bahnen von 20cm x (Breite der Decke +40cm).
Der Rand wird recht auf rechts um an das Mittelstück gesteckt. In den Ecken muss man den Rand jeweils so zuschneiden, dass die beiden Stoffe sich an den Spitzen treffen. Ich schneide das direkt beim Feststecken zu, da ich mir so eine genauere Vorstellung der Ecken machen kann. Nun wird der Rand festgenäht und versäubert. Die gesamte Oberfläche wird wieder gebügelt. Jetzt muss man nur noch alle überstehenden Fäden von der Decke abschneiden, bevor man mit dem Steppen beginnen kann.
Patchworkdecke steppen
Das Steppen der Decke ist der schwierigste Teil, insbesondere wenn man nur mit einer normalen Nähmaschine arbeitet. Zunächst benötigt man Fleece und Volumenvlies in der Größer der fertigen Oberseite. Ich habe zuerst die Oberdecke mit der Rückseite verbunden und in einem weiteren Schritt das Volumenvlies angenäht. Dazu legt man die gerade genähte Patchworkdecke auf den Fußboden, mit der Oberseite nach oben. Darauf steckt man das Fleece, die spätere Rückseite der Decke. Beide Schichten werden nun am Rand zusammengenäht, wobei man eine ca. 15cm große Lücke zum wenden offen lassen muss. Nun legt man die Decke wieder auf den Boden und steckt auf das Fleece das Volumenvlies. Auch dieses wird am Rand festgenäht, auch hier wird an der selben Stelle eine Lücke zum wenden gelassen. Danach wird die komplette Decke gewendet.
Jetzt müssen überall in die Decke Stecknadeln gesteckt werden, damit die verschiedenen Schichten beim Steppen nicht verrutschen. Am besten steckt man zuerst den Rand und geht dann immer weiter in die Mitte. Nach dem Stecken sollte man sich die Decke von beiden Seiten anschauen, da es sein kann, dass man Falten im Fleece festgesteckt hat. Diese muss man dann noch einmal lösen und neu stecken.
Wenn die Patchworkdecke mit ganz vielen Stecknadeln versehen ist, geht es ans Quilten. Dies ist mit einer normalen Maschine ziemlich anstrengend, da die Maschine durch die vielen Schichten den Stoff nicht von alleine transportieren kann und man ihn per Hand bewegen muss. Alle Nähte werden noch einmal nachgenäht. Zuerst steppt man 0,5cm von Rand entfernt einmal komplett um die Decke herum. Dann empfiehlt es sich die Naht zwischen Rand und Mittelteil zu steppen. Als nächstes kann man alle innenliegenden Nähte nachnähen. Ich nähe dabei immer zuerst alle Längsnähte und dann alle Quernähte. Dabei muss man aufpassen, dass das Fleece auf der Rückseite keine Falten bildet. Als letzten Schritt quiltet man den Rand. Ich habe dafür in Linien und Kurven ein Muster auf dem kompletten Rand genäht. Auch hierbei muss man den Stoff hin und herbewegen, was bei der schwere der Patchworkdecke nicht wirklich einfach ist. Bei mir kommt es immer wieder zu kleinen Unebenheiten und Falten im Fleece, was aber bei der Größe der Decke am Ende nicht wirklich auffällt.
Ganz zum Schluss werden noch einmal alle überstehenden Fäden abgeschnitten und die Patchworkdecke ist. Direkt nach der Fertigstellung ist die Decke noch sehr dick und ein wenig wellig. Nachdem man sie aber einige Zeit benutzt, wird sie deutlich flacher. Wenn man ausschließlich Baumwollstoffe und waschbares Fleece und Vlies benutzt hat, ist die Patchworkdecke danach auch problemlos bei 30°C waschbar.
Falls ihr Fragen zum Nähen der Patchworkdecke habt, hinterlasst doch einfach unterhalb des Artikels einen Kommentar.
Edit - Aufgrund der vielen Nachfrage: Der orangefarbene Stoff und einige der grünen sind von Buttinette (hier erhältlich). Dort bekommt man relativ kostengünstig alles, was man für eine Patchworkdecke benötigt.
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24 Antworten zu “Anleitung – Eine einfache Patchworkdecke”
Die ist ja soooo schön. Ich würde das auch gerne können, aber ich habe Angst vor der Nähmaschine (nicht lachen, ist wirklich so). Die Nähmaschine und ich, wir sind halt keine Freunde. Aber ich liebe Patchworkdecken und eine selbstgemachte ist so toll…
Keine Sorge, Nähmaschinen beißen nicht 😉 Im Grunde ist eine Patchworkdecke eine einzige Fleißarbeit und selbst für Anfänger absolut machbar.
Aber nicht, wenn man Angst vor der Nähnmaschine hat, wie ich! Seufz! 🙂
Nähmaschinen beissen nicht 😉 Und wenn man erstmal festgestellt hat, was man damit alles tolles machen kann, gewinnt man sie irgendwann sogar richtig lieb!
Das ist wirklich nicht schwer – es gibt super Kurse und Online-Tutorials. Bei Fragen gerne melden.
Also neeeee,wenn ich sowas lesen muß.Ich als Mann und in die Jahre gekommen, hab mich vor vielen Jahren dran gesetzt und angefangen zu nähen. Ja sicher es hat nicht direkt geklappt, aber üben und es wollen sind die Gegner von `ich habe Angst `. Ich nähe jetzt schon Jahrelang und beginne jetzt mit dem Quilten.Keine Ahnung ,aber mit dieser qualifizierten Nähanleitung wird es schon werden.Der Anfang wird wohl schwer, also werde ich üben bis es perfekt ist.
Hallo
Die Decke ist wunderschön. Hab grad meinen ersten Kissenbezug fertiggestellt… ging einfacher als ich dachte.
Wieviel Nahtzugabe rechnest Du?
Mit der steh ich nämlich auf Kriegsfuss
Liebe Grüsse aus der Schweiz
Liebe Ines,
ich arbeite normalerweise mit 0,5cm Nahtzugabe. Diese ist bei meinen hier angegebenen Zuschnitten aber bereits miteingerechnet.
Liebe Grüße
Hallo, hab dich gerade entdeckt?
Toll, das du so tolle Anleitungen bietest!
Du schreibst, das es schwierig ist, mit einer normalen Nähmaschine zu Quilten.
Wegen der fehlenden Durchlass-Breite?
Und zum Nähen:
Wie geht man denn da beim Nähen vor – also mit dem Schieben? Transporteur wegklappen? Dann schieben?
Und dann…. welcher Stich…Gradstich oder Dreifachgradstich?
Welche Stichlänge?
Welche Garnstärke – 100er?
Entschuldige bitte die vielen Fragen – aber ich bin absolute Anfängerin und wäre dir sehr dankbar, wenn du etwas Licht in mein Dunkel bringen würdest.
Ganz liebe Grüße und bleib gesund
Brigitte
Liebe Brigitte, ich persönlich hatte keine Schwierigkeiten. Wenn du den Transporter wegschieben kannst, dann ist das praktisch, wenn es nicht geht, einfach durchschieben. Ich habe mit dem Geradstich genäht und einem haushaltsüblichen Nähgarn.
Liebe Grüße,
Julia
Hallo.
Ich finde deine Decke sehr schön und bin gerade dabei auch eine zu machen die ich wende, anstatt sie einzufassen. Es gibt nur ein Problem wohin mit den Fadenenden beim quilten?
Wie hast du die Fadenenden nach dem quilten auf der Oberfläche „versteckt“? Abschneiden ist doch nicht möglich, da kann sich die Naht doch lösen, oder?
Liebe Grüße
Jennifer
Hallo liebe Jennifer, meine Decke ist auch gewendet. Wenn du den Faden mit der Nähmaschine ordentlich vernähst, kannst du ihn danach auch abschneiden. Alternativ kannst du ihn auch von der Maschine etwas länger abschneiden und mit der Nadel per Hand noch einmal besser vernähen.
Liebe Grüße,
Julia
Hallo Julia, beim Durchstöbern des Internets, bin ich auf deiner Seite gelandet. Die Decke, die du genäht hast ist wirklich wunderschön geworden. Jetzt wo Weihnachten naht und die Abende länger werden möchte ich mich auch daran wagen eine Solche Decke zu nähen. Ein oder zwei Fragen hätte ich jedoch an dich und ich wäre für jeden Tipp unglaublich dankbar!
Zum einen Frage ich mich, wie du es mit dem Volumenvlies und dem Fleece gemacht hast, da diese Stoffe ja zumeist nicht so breit sind, wie die Decke werden soll. Hast du einfach zwei Stücke aneinander genäht?
Außerdem würde mich interessieren welches Volumenvlies du genau verwendet hast und worauf ich ggf achten sollte.
Schon einmal tausend Dank im Voraus.
Herzliche Grüße,
Eva
Hallo Eva,
ich habe sowohl Volumenvlies, als auch Fleece in der passenden Größe gekauft. Für diese Decke habe ich insgesamt sehr viel aus dem Bereich:
Quilt & Patchworkstoffe*
bei Buttinette gekauft, sowohl das Volumenvlies, als auch das Fleece und einige der Stoffe. Vlies und Fleece bekommst du dort in der Größe bis 1,50m. Das finde ich für die breite der Decke absolut in Ordnung. In der Länge kann man dann ja zwei Meter nehmen. Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich das 120g Volumenvlies genommen. Für die Krabbeldecke: https://funkelfaden.de/index.php/diy-eine-krabbeldecke-fuer-ein-baby/ habe ich ein deutlich dickeres Volumenvlies genommen, was aber bei einer großen Decke nicht machbar ist, da die Decke sonst viel zu voluminös wird, um sie unter der Nähmaschine nähen zu können. Das Quilten an sich ist schon anstrengend genug bei 120-200g.
Ich hoffe, ich konnte dir helfen.
Liebe Grüße,
Julia
Hallo, ich nähe nach dieser Anleitung eine Decke, ich habe alle Vierecke genauso groß geschnitten und bin jetzt am Zusammen nähen. Da ist bei mir das Problem, das die einzelnen Streifen unterschiedlich lang sind, weil ich dummerweise die Nähte unterschiedlich vom Abstand gemacht habe.. Wie kann ich das jetzt korrigieren ohne alles nochmal auftrennen zu müssen?
LG Ines
Liebe Ines, du könntest alle Streifen mit einem großen Stich an der Nähmaschine am Rand entlang nähen und dann den Faden so zusammenziehen, dass alle Streifen gleich lang sind. Das nennt man einreihen. Wichtig ist dabei nur, dass du am Anfang und am Ende nicht vernähst.
Alles Liebe,
Julia