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Ausstellung Fast Fashion – Slow Fashion + 2×2 Tickets

Ausstellung Fast Fashion - Slow Fashion + 2x2 Tickets 1
Fast Fashion vs Slow Fashion DIe Schattenseiten der Mode MEK Berlin

Fast Fashion – Die Schattenseiten der Mode – Der Titel der Sonderausstellung im Museum Europäischer Kulturen in Berlin lässt erahnen, dass hier ein im Sinne der aktuellen Umwelt- und Klimadebatte sehr aktuelles Themengebiet betreten. Einen Bereich, der jeden von uns angeht.

Für eine bessere Umwelt- und Klimapolitik auf die Straße zu gehen ist gut. Gleichzeitig finde ich es dann aber nur konsequent, bei sich selbst anzufangen. Sei es den eigenen Fleischkonsum, den Kauf von nicht saisonalen und regionalen Lebensmitteln (wie Bananen, Avocados, Süßkartoffeln), die Nutzung von Verkehrsmitteln in Alltag und Urlaub und in jedem Fall das generelle Konsumverhalten im speziellen auf Kleidung und Lebensmittel bezogen zu hinterfragen. Denn hier kann jeder selbst seinen Teil zum Schutz der Umwelt beitragen. Dabei muss es ja nicht sein, dass man sich selbst alles verbietet, dennoch hilft es, sich vielleicht einmal Gedanken zu machen, woher beliebte Produkte wie Avocados oder auch Mandeln, als Basis von Mandelmilch kommen, wie hoch deren Wasserbedarf ist, hinzu kommt der Transport und was es eventuell für regionale Alternativen gibt. Gleiches gilt für den Bereich der Mode. Hier bietet die Ausstellung Fast Fashion – Die Schattenseite der Mode einen unglaublich guten Einblick in das, was wir am Körper tragen.

Die Ausstellung Fast Fashion – Die Schattenseite der Mode beginnt mit einem klassischen Einblick in das, was Fast Fashion bedeutet, Mode von der Stange mit alle zwei Wochen wechselnden Kollektionen und dem Glücksgefühl riesige Tüten voller Kleidung zum Schnäppchenpreis erworben zu haben. Es geht dann aber sehr schnell über zu Fakten, dass z.B. im Durchschnitt jeder in Deutschland 60% seines Kleidung nie getragen hat oder wir 27kg pro Person und Jahr an neuer Kleidung kaufen, sowie 14,8kg in den Altkleidercontainer werfen. Selbst weit über dem europäischen Durchschnitt… Einen großen Teil der Ausstellung nehmen die Produktionsbedingungen für Kleidung ein, dabei liegt der Fokus vorwiegend auf der Fertigung. Eingestürzte Fabriken, Giftstoffe bei der Produktion, denen erst die Arbeiter/Innen ausgesetzt sind und die dann ungefiltert in die Umwelt gelangen. Der immense Wasserverbrauch, den die Produktion von Stoffen hat. Die unterirdischen Arbeitsbedingungen. Auch der Handel mit Altkleidung als Klimakiller findet seinen Platz.

Der Ausstellungsbereich endet in einer Spiegelwand, in der man sich selbst und sein eigenes Konsumverhalten hinterfragen kann, darf, sollte. Gefühlt möchte man danach eigentlich lieber nackt durch die Welt laufen.

Die Ausstellung erschüttert, ich selbst kaufe zwar seit knapp 10 Jahren im Grunde keine Kleidung mehr, aber auch wenn wir uns unsere gesamte Kleidung selber nähen, so bleibt der Prozess der Stoffproduktion mit all seinen einzelnen Produktionsschritten, der mit Sicherheit aus umweltschutztechnischer Sicht oft nicht ideal ist. Hier hilft es ein wenig, auf fair produzierte Stoffe zurückzugreifen und nur das zu Nähen, was man wirklich benötigt. Hinzu sind Upcycling-Projekte aus alter Kleidung oder anderen gebrauchten Materialien absolut ressourcenschonend. Einen großen Vorteil sehe ich in selbstgenähter Kleidung: Dadurch, dass man so viel Zeit und Leidenschaft in das Erstellen einzelner Kleidungsstücke setzt, habe ich eine viel engere Bindung zu ihnen und trage auch Kleider, die ich vor 10 Jahren genäht habe, oft und gerne. Aber auch beim Nähen gilt es Maß zu halten und nur das zu nähen, was man auch wirklich braucht.

Nähen als Alternative?

Fast Fashion vs Slow Fashion DIe Schattenseiten der Mode MEK Berlin

Die Ausstellung erschüttert, ich selbst kaufe zwar seit knapp 10 Jahren im Grunde keine Kleidung mehr, aber auch wenn wir uns unsere gesamte Kleidung selber nähen, so bleibt der Prozess der Stoffproduktion mit all seinen einzelnen Produktionsschritten, der mit Sicherheit aus umweltschutztechnischer Sicht oft nicht ideal ist. Hier hilft es ein wenig, auf fair produzierte Stoffe zurückzugreifen und nur das zu Nähen, was man wirklich benötigt. Hinzu sind Upcycling-Projekte aus alter Kleidung oder anderen gebrauchten Materialien absolut ressourcenschonend. Einen großen Vorteil sehe ich in selbstgenähter Kleidung: Dadurch, dass man so viel Zeit und Leidenschaft in das Erstellen einzelner Kleidungsstücke setzt, habe ich eine viel engere Bindung zu ihnen und trage auch Kleider, die ich vor 10 Jahren genäht habe, oft und gerne. Aber auch beim Nähen gilt es Maß zu halten und nur das zu nähen, was man auch wirklich braucht – Da möchte auch ich noch an mir arbeiten.

Fast Fashion vs Slow Fashion DIe Schattenseiten der Mode MEK Berlin

Slow Fashion – Fashion Detox

An diesem Ansatz setzt der zweite Teil der Ausstellung – Slow Fashion – an. Der Ausstellungsbereich ist hell und freundlich und zeigt Alternativen zu Fast Fashion. So werden 5 verschiedene Bereiche vorgestellt: Rut Meyburg, die aus alten Ledersofas Upcycling-Taschen näht, das Label Lovjoj, das Unterwäsche fair und vor Ort in Portugal und Oberschwaben produziert, der Laden Loveco, in dem nur Kleidung verkauft wird, die bio und vegan produziert wurde, der Alf Tobias Zahn von Grossvrtig, dessen Schwerpunkt auf Instagram Slow Fashion ist sowie die Möglichkeit von Tauschpartys wie Berlin Clothing Swap.

Auch alternative Stoffe z.B. aus Ananas, recyceltem Plastik können hier angefasst werden. Generell bietet der Bereich Slow Fashion viel Platz, um sich zu orientieren und nach alternativen Möglichkeiten des individuellen Konsumverhaltens umzuschauen. Alles läuft dabei auf die Frage hinaus: Ist Slow Fashion auch im Alltag umsetzbar. Viele Beispiel wie das Label Räubersachen, bei dem man ökologische und nachhaltige Kindermode mieten kann, aber auch lernen kann, wie man Wollsachen mit wunderschönen gestickten Elementen repariert oder forschur, die mitten in Berlin aus alten Wollpullovern neue Mode für große und klein entstehen lassen, sprechen dafür, dass es machbar ist.

Der zweite Teil der Sonderausstellung lässt einen dann mit einem besseren Gefühl nach Hause gehen. Nachdem der Teil über Fast Fashion doch eher erschütternd und schockierend ist, werden hier so viele Positivbeispiele und Alternativen gezeigt, wie man Slow Fashion im eigenen Alltag integrieren kann, dass sich der Ausstellungsbesuch auf jeden Fall lohnt.

Ward ihr schon einmal bei einer Kleidertauschparty? Kann man auch toll mit Freunden organisieren und macht riesig Spaß!

Kreative Workshops und Repair Café

Kommen wir zum kreativen Part der Sonderausstellung im MEK. Ich freue mich immer sehr, wenn es Angebote gibt, die sich im speziellen auch an Erwachsene richten, da interaktive und kreative Ausstellungselemente häufig nur für Kinder und Jugendliche konzipiert werden und es hier meiner Meinung nach noch viel Raum gibt, um verschiedenste Zielgruppen miteinzubinden.

Offenes Repair Café

Jeden 1. Sonntag im Monat findet ein offenes, kostenfreies Repair Café im Rahmen der Ausstellung statt. Bringt einfach kaputte Kleidung mit und lasst euch von den Profis vor Ort zeigen, wie ihr euren Kleidungsstücken eine längere Lebensdauer verschaffen könnt.

Workshops zu Schade für die Tonne!

Jeden 3. Sonntag im Monat findet ein spezieller Workshop statt, für den man sich vorab anmelden muss (12 Euro Gebühr). Es sind super spannende Themen dabei und die Platzanzahl ist begrenzt, deswegen schaut unbedingt frühzeitig in das Programm. Unter anderem gibt es Workshops mit Rut Meyburg zum Thema Leder-Upcycling, aber auch andere spannende Slow Fashion Kreativangebote.

Thementag Reduce ReUse Recycle – 24.11.

Neben einer Kleidertauschparty findet an diesem Tag faires Weihnachtsbasteln statt. Außerdem gibt es einen Vortrag zu innovativer, nachhaltiger Materialentwicklung, Tipps zum Wäschewaschen als Recyclingprozess und vieles mehr.

Mehr zu den Workshops und anderen Veranstaltungen im Rahmen der Fast Fashion Ausstellung lest ihr hier.

Verlosung – 2×2 Tickets für die Ausstellung im MEK zu gewinnen

Du möchtest dir die Ausstellung selbst anschauen? Hinterlasse einfach bis zum 05.10.2019 einen Kommentar mit dem Hinweis, dass du die Tickets gewinnen möchtest. Die Gewinner werden per Mail benachrichtigt.

Geöffnet ist die Sonderausstellung bis zum 02.08.2020 im MEK – Museum Europäischer Kulturen Arnimallee 25, 14195 Berlin. Der reguläre Eintritt für das Museum inkl. Sonderausstellung beträgt 8 Euro, ermäßigt 4 Euro. Kinder und Jungendliche unter 18 Jahren erhalten freien Eintritt.


7 Antworten zu “Ausstellung Fast Fashion – Slow Fashion + 2×2 Tickets”

  1. Hallo Julia! Danke Dir für die Werbung für die interessante Ausstellung in meinem Kiez ?. Da versuche ich doch gerne mein Glück ? Viele Grüße

  2. Hallo Julia,

    ich kommentiere hier außer Konkurrenz – es ist für mich einfach zu weit nach Berlin.

    Die Problematik, die Du genannt hast, ist wirklich ein Punkt, den sich die Massen mal vor Augen halten sollten. Es geht mir dabei nicht darum, dass Klamotten zu billig sind und die Leute in den Herkunftsländern nicht fair bezahlt werden. Oft ist der (zwar schlecht bezahlte) Job der einzige, den sie haben und immer noch besser, als arbeitslos zu sein. Es leben ganze Famlilien davon. Klar wäre eine bessere Bezahlung noch besser, aber wir hier kennen ja auch nicht die gesamten Hintergründe.
    Hierzulande bei uns können sich zudem viele nachhaltige und damit teurere Kleidung nicht leisten und außerdem lassen alle (wirklich ALLE) Bekleidungsfirmen in Ländern wie Bangladesh oder in Asien nähen. Es gobt wirklich nicht viel erschwingliche Alternativen. Ich sag es ganz ehrlich: ich will meine Klamotten nicht 100 Jahre tragen müssen – aber ich brauche auch nicht ständig eine neue Kollektion. Das ist ebenso gesponnen.

    Was ich gut finde, sind die vielen Second-Hand-Läden, die in den letzten Jahren wie Pilze aus dem Boden schießen. Warum Kleidung wegwerfen, wenn sie eh nie getragen wurde? Solche Geschäfte sind eine tolle Alternative. Für die, die dort was abgeben und für preisbewusste Käufer, die gerne ein bisschen was sparen und für die Umwelt tun wollen. So ein Beitrag über Second Hand hier aufm Blog wäre doch mal toll – gibts bei euch in Berlin bestimmt noch viel mehr als in der Kleinstadt bei uns.

    Hier in der Gegend kenne ich mehrere solcher Läden, die z.B. von der Diakonie betrieben werden und Langzeitarbeitslosen eine berufliche Perspektive geben. Ich war selber auch schon öfter dort, habe gebrauchte Bücher oder auch mal was zum Anziehen gekauft und war jedes Mal zufrieden. Kleidung wie neu und für einen Bruchteil des Ladenpreises – dazu ein gutes Gefühl, dass die Sachen nicht einfach in der Tonne landen. Ich finde solche Alternativen gut und richtig.

    Selbst Nähen ist natürlich wieder anders, wir sollten auf unsere Umwelt und Ressourcen einfach mehr achten. Egal, auf welchem Weg.

    Liebe Grüße 🙂
    KleinerVamir

    • Das ist ein super Punkt, den du ansprichst! Natürlich kann sich nicht jeder die zu richtig fairen und ökologisch am vertretbarsten Bedingungen produzierte Kleidung leisten – das sehe ich ganz genau so. Insbesondere auch bei Kindern, die stetig wachsen. Aber genau das, was du erwähnst, gehört genau so zu Slow Fashion. Second Hand Bekleidung kaufen oder Kleidung auf Tauschpartys tauschen ist im Grunde noch besser und umweltschonender, als neue, fair produzierte Kleidung zu kaufen, da dies mit Abstand die ressourcenschonendste Variante ist.
      In Berlin haben wir tatsächlich sehr viele Second Hand Läden, wobei ich inzwischen ein großer Freund von Umsonst-Trödelmärkten geworden bin. Da kann dann jeder jegliche Dinge vorbeibringen, die er nicht mehr benötigt, alles wird an einem Platz gesammelt und gleichzeitig kann sich auch jeder bedienen. Im Idealfall noch in Kooperation mit der Stadtreinigung, die dann wirklich nicht mehr nutzbare Dinge am Ende einfach mitnimmt. Ich habe zu solchen Veranstaltungen schon so viele Sachen gebracht und gesehen, wie sich direkt neue Besitzer gefunden haben, gleichzeitig dort aber auch schon schöne Dinge gefunden. So etwas sollte es auf jeden Fall auch öfter und an unterschiedlichsten Standorten geben <3

      Alles Liebe,

      Julia

      • Hallo Julia!

        Das ist ja interessant. Umsonst-Trödelmärkte kenne ich bislang nicht, ich glaube, das gibts hier nicht. Flohmärkte in herkömmlicher (kommerzieller) Form gibts ab und an mal.

        Es wird oft zu viel weggeschmissen – obwohl noch fast neu. Darum hat ja glaub ich auch Ebay irgendwann angefangen. Ein paar Euro für ein gebrauchtes Buch oder für gebrauchte Kleidung… warum auch nicht.

        Das mit den Umsonst-Trödelmärkten interessiert mich jetzt aber. Wie läuft das denn? Wo erfährt man, wo so eine Veranstaltung stattfindet? Ist das oft? Ich hab echt keine Ahnung. Bei uns will die Müllabfuhr (das ist hier ein privates Unternehmen, das im Auftrag des Landkreises unterwegs ist) auch was verdienen, daher kann ich mir die kostenlose Abfuhr der unbrauchbaren Reste hier in unserer Gegend gar nicht so recht vorstellen. Vielleicht ist das ein Großstadtding 🙂

        Was gibts dann bei so ner Tauschbörse alles? Nur Möbel oder auch Kleinkram? Klamotten? Bücher? Bin gespannt!

        Liebe Grüße
        KleinerVampir

  3. Ich finde das Thema absolut spannend und freue mich total, dass es immer mehr Konsumenten gibt, die sich entscheiden nachhaltiger zu konsumieren. Über zwei Tickets für die Ausstellung würde ich mich sehr freuen. Ich weiß auch schon, wen ich mitnehmen würde 😉

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