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Gelesen: Ein ganzes halbes Jahr

Gelesen: Ein ganzes halbes Jahr 1

Bei der Aktion Blogger schenken Lesefreude zum Welttag des Buches wurde auf vielen Blogs häufig „Ein ganzes halbes Jahr“ als aktuelles Lieblingsbuch angegeben. Als meine Schwester mir das Buch dann einige Tage später mitbrachte und meinte, dass man beim Lesen nicht ums heulen herumkommt, war ich doch einigermaßen gespannt, was mich erwartet.

Inhalt „Ein ganzes halbes Jahr“

Als Louisa Clark ihren Job in einem Café verliert, hat sie ein Problem. Mit ihrem Gehalt muss sie ihre Eltern mitfinanzieren und so nimmt sie den erstbesten Job an, den ihr das Jobcenter anbietet. Sie wird als Betreuerin von Will eingesetzt, einem jungen Mann, der nach einem Unfall querschnittsgelähmt ist und nur noch den Kopf ein wenig bewegen kann. Will lebt wieder bei seinem Eltern und hat jeden Lebenswillen verloren. Louisa hat zuerst Schwierigkeiten, mit Will, seinem Leiden und seinen Launen zurechtzukommen. Als sie erfährt, dass Will nur noch sechs Monate leben möchte, tut sie alles, um seinen Lebenswillen wieder zu entfachen und auch für sie ändert sich einiges…

Meine Meinung zum Buch

Das Buch beginnt etwa zwei Jahre vor dem eigentlichen Handlungsstrang. Will ist erfolgreicher Geschäftsmann, frisch verliebt und läuft an einem verregneten Morgen über eine Straße Londons, um den Kampf um ein Taxi zu gewinnen. Dabei schaut er offensichtlich weder nach rechts, noch nach links, denn plötzlich fliegt er durch die Luft.

Nach dieser kurzen Ausflug in Wills Leben, lernt man als Leser Louisa kennen. Sie hat einen eigenwilligen Kleidungsstil, ist aber durchgängig sympathisch und alles andere als perfekt. Eine wundervolle Figur, die man mit all ihren Macken sehr gerne durch die Geschichte begleitet und mit ihr mitfiebert und mitleidet.

Die Autorin Jojo Moyes schafft es, schon auf den ersten Seiten eine Umgebung zu erschaffen, in die man hineintaucht. Man befindet sich in einem kleinen Städtchen in Großbritannien unweit von London. Hier lebt Louisa mit ihren 26 Jahren noch bei ihren Eltern, ebenso wie ihre jüngere Schwester und deren Kind, sowie der kranke Großvater. Das Geld ist knapp, aber die Familie durchströmt eine faszinierende Herzlichkeit, die auch Louisa im innersten geprägt hat.

So traurig auch der Hintergrund der Geschichte ist, ist die Geschichte dennoch unterhaltsam und alles andere als deprimierend. Die Frage, ob ein Mensch sich für den eigenen Tod entscheiden darf, wird durch die „Ein ganzes halbes Jahr“ eingehend thematisiert und als nicht betroffener Leser, beginnt man selbst über dieses Thema nachzudenken. Will, der so eingeschränkt ist und dessen Leben in nichts seinem vorherigen Leben gleicht, möchte diesen Zustand nicht länger ertragen. Er leidet unter Schmerzen und weiss, dass sein Leiden nur schlimmer und niemals wieder besser werden kann. Kann man so einem Menschen verdenken, dass er sterben möchte? Und weiter gefragt, kann man, als gesunder Mensch, ihn dafür verurteilen oder die Verwirklichung dieses Wunsches verhindern?

Das Ende der Geschichte kam für mich nicht unerwartet, der Titel verrät ja bereits so einiges. Ein anderes Ende würde der Geschichte auch nicht gut tun und vermutlich unrealistisch wirken. Dennoch habt mich das Buch gefesselt. Ich habe, was ich vorher schon lange nicht mehr gemacht habe, das komplette Buch mit über 500 Seiten an einem Sonntagnachmittag durchgelesen.

Werbung – Ein ganzes halbes Jahr von Jojo Moyes kostet hier bei Amazon 14,99 Euro.


Eine Antwort zu “Gelesen: Ein ganzes halbes Jahr”

  1. Funkelchen, dann ging es dir wie allen, bei denen ich über dieses Buch gelesen habe, und wie mir… ich habe es gestern auch in einem Rutsch durchgelesen. Und geheult…
    Ich stimme dir zu, uns Gesunden steht es nicht zu, einen so kranken Menschen für seinen Wunsch nach Erlösung zu verurteilen. Ich würde mir für mich wünschen, sollte mir mal etwas so Schreckliches passieren, dass meine Familie mich dann auch unterstützt, sollte ich diesen Wunsch äußern.
    Eine wunderschöne Rezi, eine der besten zu diesem Buch, dankeschön! Und glaub mir, ich habe, als ich das Buch noch nicht selbst besaß, alles dazu gelesen, was ich finden konnte!
    Liebe Grüße und noch schöne Pfingsten
    Claudia

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