Bei meinem Besuch auf der Textile Art Berlin 2016 habe ich in diesem Jahr an verschiedenen Workshops teilgenommen, die sich alle mit dem Thema Sticken beschäftigt haben. Teilweise war dies aber mehr Zufall bzw. abhängig vom Interesse meiner Begleiter. Mein jungendlicher Kreativling blieb interessiert am Mitmachtisch für Posamentenstickerei stehen, dementsprechend setzte ich mich direkt dort hin und wir versuchten uns als Posamentensticker.
Was ist Posamentenstickerei?
Posamentenstickerei ist eine Sticktechnik, die in Deutschland von Bedeutung im Erzgebirge war. Hier betätigten sich viele Frauen als Spitzenstickerinnen, bis es im Zuge der Industrialisierung möglich wurde, Spitze industriell herzustellen. Dies stürzte die Region in eine Krise. Schon bald wurde aber eine andere Technik im Erzgebirge populär, die nicht industriell gefertigt werden konnte. Die Frauen begannen damit, Posamenten, also Besatzartikel, die rein dekorativen Zwecken dienten, auf Stoffe zu applizieren. Dabei handelte es sich meistens um Bänder, die mit Perlen bestickt wurden und dann in verschiedenen Formen auf den Stoff gestickt wurden. Auch einzelne Perlen werden in diese Arbeiten mit eingearbeitet. Da diese Entwicklung in das Viktorianische Zeitalter fällt, in dem nach dem Tod des Ehemannes von Königin Viktoria die Trauerfarbe schwarz von großer modischer Bedeutung wurde, sind auch fast ausschließlich schwarze Posamentenstickereien aus den dem Erzgebirge bekannt. Die modische Frau orientierte sich an dem, was die britische Königin Viktoria in ihrer jahrzentelangen Trauerzeit trug und das war schwarz, allerdings nicht in schlichter Form. Dementsprechend angesagt waren Stickereien von schwarzen Perlen auf schwarzem Stoff, sodass aus dieser Zeit einige Beispiele hierfür erhalten sind.
Posamentenstickereiworkshop auf der Textile Art Berlin
Wir haben an einem kleinen Stoffstück unsere ersten Versuche im Bereich der Posamentenstickerei gemacht und erst ein Perlenelement aufgestickt. Danach folgte ein mit Perlen besticktes Band und einzelne Perlen, die entweder auf die Muster auf dem Stoff aufgestickt werden konnten oder als Zierelemente rund um das Perlenband. Außerdem wurde mir noch erklärt, wie man bestimmte Zierelemente mit Perlen aufstickt, zum Beispiel, indem man jeweils 5 Perlen hintereinander aufnimmt und sie an der Ausstichstelle wieder ins Band einstickt, wodurch kleine Zöpfchen entstehen. Alles in allem ein für mich sehr spannender Einblick, bei dem ich mal wieder feststellen konnte, dass Sticken doch sehr zeitaufwendig ist und viel Geduld erfordert.
Ein herzlicher Dank geht an Hildegaard Braatz, die mir diesen interessanten Einblick in die Posamentenstickerei ermöglichte.
Giveaway Posamentenstickerei
Wer selbst einmal Posamentenstickerei ausprobieren möchte, hat die Möglichkeit ein kleines Set zum Ausprobieren zu gewinnen. Hinterlasst dazu einfach einen Kommentar mit der Antwort auf folgende Frage:
Hast du selbst schon einmal gestickt? Wenn ja, was war dein schönstes Projekt?
Ich freue mich, wenn ihr mir bei facebook, Instagram, bloglovin oder twitter folgt.
Teilnahmebedingung Gewinnspiel: Teilnehmen kann jeder ab 18 Jahren. Der Rechtsweg und eine Barauszahlung des Gewinns sind ausgeschlossen. Einsendeschluss ist der 25.07.2016
5 Antworten zu “Posamentenstickerei + Giveaway”
hallo
ich würde das Posamentensticken gern mal probieren. Ich finde es toll alte Techniken auszuprobieren und es ist überraschend was unsere Vorfahrenfrauen alles konnten. Mich fasziniert das Klöppeln so, und ich habe mal einen Kurs besucht. Ich wollte einfach wissen ob ich mit dieser Technik klar komme.Ich kann nur sagen, wer das beherrscht…. da bin ich hochachtungsvoll…
lieben Gruß und ich würde mich echt freuen…
Margo
Hallo Julia,
ich habe schon sehr viel gestickt, sowohl Kreuzstich als auch Gobelin (halber Kreuzstich). Gefallen hat mir beides. Posamentenstickerei habe ich noch nicht probiert, vielleicht hab ich ja Glück und kann durch Dich mal rein schnuppern! :-))
LG KleinerVampir
Hallo Julia,
bis gerade wusste ich gar nicht, was Posamentenstickerei ist. Das sieht echt toll aus. Ich mache gerade ein bisschen Pause von der Näherei. Es ist einfach zu warm in der Wohnung und draußen zu schön. Statt zu Nähen habe ich also mal wieder gestickt. Einen Elefanten. Wenn das Wetter mal wieder kühl wird, will ich daraus eine kleine Tasche nähen.
LG Pauline
Hallo Julia,
bei mir bekommen alle Babys im näheren Bekanntenkreis ein besticktes Namen-Lätzchen. Die ältesten Babys studieren mittlerweile schon bzw. gründen gerade ihre eigene Familie und ich wurde gefragt, ob ich denn noch diese Lätzchen machen würde – dann waren in dem Fall der Latz ein gutes Geschenk und ich hab mich riesig gefreut und die Stickkiste wieder ausgepackt.
Die Posamentenstickerei würde gerne mal ausprobieren.
LG Piwi
Hallo liebe Julia,
das sieht nach einer spannenden Sache aus. Ob ich das kann? Auf jeden Fall würde ich es gerne ausprobieren. Ich denke die Stickerei ist sogar eher was für meine Mama. Könnte also ein Gemeinschaftsprojekt werden…
LG aus Kiel Manuela S.