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Urban Gardening – Ein Kiez beginnt zu blühen

Urban Gardening - Ein Kiez beginnt zu blühen 1

Urban Gardening in BerlinFrühling in Berlin und neben den zur Zeit überall in voller Blüte stehenden Bäumen, begegne ich bei meinen täglichen Spaziergängen durch die Straßen auch einer Vielzahl an bunten Blumen. Stiefmütterchen, Tulpen und Primeln sind schon überall zu entdecken und ich freue mich sehr, dass die im Winter manchmal so graue Stadt endlich wieder in vielfältigsten Farben erblüht.  Berlin ist mein zu Hause, ich bin in Kreuzberger Bergmannkiez aufgewachsen und wohne auch heute nicht weit entfernt. Tatsächlich lebe ich sehr gerne hier und kann mir kaum vorstellen, eine andere Heimat zu finden.

Urban Gardening in Kreuzberg - FrühlingInsbesondere in meiner Straße fühle ich mich sehr gut aufgehoben, denn ich schaffe es selten bis zur nächsten Straßenecke, ohne mindestens in ein kurzes Gespräch mit Nachbarn und Bekannten verwickelt zu werden. Gerade jetzt im Frühling erfreue ich mich zudem an den vielen Blumen, die hier aus jeder noch so kleinen Freifläche wachsen und die von den Bewohnern der Straße liebevoll gepflegt werden.Urban Gardening in KreuzbergWas noch vor wenigen Jahren einfach nur graue Gehwege waren, ist inzwischen zu einem kleinen Gartenparadies geworden. Der Begriff Urban Gardening ist hier angebrachter wie sonst kaum. In unseren Berliner Straßen gibt es fast überall sehr viele Bäume, die von einem oft winzigen Fleckchen Erde umgeben sind. Diese kleinen Stücke Natur wurden in den letzten Jahren immer mehr von den Anwohnern als kleine Gärten übernommen. So gibt es in meiner Straße kaum einen Baum, der nicht in einem kleinen Blumenbeet steht.Frühling - Urban Gardening in Berlin

Diese kleinen Gärten finde ich einfach bezaubernd. Sie sind so unterschiedlich, vom ordentlich gepflegten Blumenbeet mit Struktur, bis hin zum künstlerisch angehauchten Garten, mit winzigem Teich oder Upcycling-Projekten gibt es vielfältige Mini-Gartenprojekte. Manche haben einen kleinen Holzzaun, andere ein Hochbeet, einige sind von Steinen umgeben oder einfach wild bepflanzt. Ich bleibe täglich an diesen wundervollen Farbtupfern stehen und erfreue mich an den verschiedenen Blumen. Zusätzlich kommt man so auch immer wieder mit seinen Nachbarn ins Gespräch, unterhält sich übers Gärtnern und tauscht Tipps und Blumensamen aus. Ein angenehmes Miteinander, das manch einer sich in einer Großstadt wie Berlin kaum vorstellen kann.Gartenprojekte in KreuzbergUnd doch ist jeder Kiez für sich doch seine eigene kleine Welt und fast ein wenig dörflich mit Klatsch und Tratsch und den hübschen Straßenbeeten. Die Anonymität der Großstadt wird hier durch Urban Gardening ein wenig aufgebrochen und wie in jedem Garten wechseln die Blumensorten auch hier in Kreuzberg saisonal bedingt. Wenn die Frühblüher sich verabschieden und der Sommer beginnt, werde ich euch noch einmal mitnehmen in die Kreuzberger Mini-Gartenwelt.Tulpen - Urban Gardening in Kreuzberg

Gibt es bei euch auch solche kleinen Gartenoasen?


14 Antworten zu “Urban Gardening – Ein Kiez beginnt zu blühen”

  1. Mal sehen wie lange es so schön bleibt. Bei uns in Neukölln werden auch immer wieder versuche unternommen die Ecken schön zu machen Irgendwelche Idioten treten Nachts dann immer das ganze Zeug zusammen.

    • Hier ist es das ganze Jahr über schön, bis tief in den Herbst hinein. Natürlich gibt es das ganze Jahr über immer mal wieder einen geklauten Blumentopf oder ähnliches, aber im Grunde funktioniert das hier glücklicherweise sehr gut 🙂

      Ich wünsche euch weniger Zerstörungswut in Neukölln in diesem Jahr!

      Liebe Grüße,

      Julia

  2. Ich finde diese kleinen Oasen im Großstadtdschungel einfach toll!
    Ich habe dieses Jahr einfach Blumensamen um ein paar Staßenlaternen ausgesäht – auch vor meinem Fenster…
    Es kommen ganz langsam ein paar grüne Stengel zum Vorschein. FREU!!!

    • So etwas finde ich auch toll! Direkt an meinem Haus wächst mitten aus dem Gehweg eine kleines Veilchen heraus und ich erfreue mich jeden Tag daran. Mit Blumen ist die Stadt doch gleich ein wenig schöner 🙂

      Liebe Grüße,

      Julia

    • In Freiburg war ich noch nie, aber tatsächlich blüht es hier um mich herum überall. Ich wohne allerdings nicht direkt im Bergmannkiez sondern 2 Minuten fußläufig zur Bergmannstraße 🙂

      Liebe Grüße,

      Julia

  3. Hallo Julia!

    Das ist ja wunderschön! Ich lebe ja in einer für euch Berliner eher kleineren Stadt (35000 Einwohner) und da sind die Blumenbeete und Grünoasen noch weiter verbreitet, als in der Großstadt. Hier in meiner Stadt gibt es viele Grünanlagen mit teilweise sehr großen Beeten und Rabatten, die von den Mitarbeitern des städtischen Bauhofs angelegt und gepflegt werden. Jetzt im Frühjahr blühen überall Zwiebelpflanzen, neulich kam hier in der Zeitung, wieviele Tausend Zwiebeln ausgebracht wurden.
    Im Sommer gibts dann Dahlien, Lilien und andere Blumen, woanders wachsen Rosen, Lavendel und mehr.

    Hier in den Wohngebieten wo ich wohne, gibt es viele Gärten, die dann die Grünoasen sind. Wir machen auch sehr viel, aber der Garten gibt einem ja auch viel zurück.

    Dass bei euch mitten in der Stadt diese Minibeete um die Bäume so schön von den Anwohnern gepflegt werden, finde ich toll – ich habe nämlich mal eine Reportage aus einer anderen Großstadt im TV gesehen und da hat das Ordnungsamt den Leuten die Pflege und das Anlegen solcher Blumenbeete abgesprochen. Alles mußte weggemacht werden, weil es angeblich gefählich wäre für den Straßenverkehr (was für ein hirnrissiges Argument!). Fand ich sehr schade, denn auch dort wurde gepflanzt und liebevoll alles aufgepäppelt. Traurig, dass das alles wieder weg mußte.

    Auf jeden Fall freue ich mich auf mehr Fotos von Deiner Umgebung und den kleinen Beeten, mach bitte immer wieder welche, ja? 😉

    LG KleinerVampir

    • Das klingt ja toll! Muss eine sehr schöne Kleinstadt sein. Hier gibt es theoretisch auch viele Plätze, wo das früher gemacht wurde. Zum Beispiel gibt es häufig solche großen, Hochbeete aus Beton. Die werden aber schon seit Jahren nicht mehr städtisch bepflanzt aus Geldmangel. Inzwischen haben die Anwohner sich auch diese Beete zu eigen gemacht und wunderschön bepflanzt. Ich hoffe sehr, dass hier kein Ordnungsamt vorbeikommt und alles wieder zerstört, aber die Gärtchen gibt es schon seit ein paar Jahren und es werden immer mehr. Generell ist das auch von Vorteil für die Stadt, denn natürlich wird auch der Baum mitgegossen und stetig von Müll und anderen Dingen gereinigt. Im Sommer werde ich auf jeden Fall noch mal mit dem Fotoapparat losziehen und ein paar Bilder für dich und alle anderen machen 🙂

      Ganz liebe Grüße aus Berlin,

      Julia

      • Hallo Julia,

        was ich gar nicht erwähnt hatte: an der großen Brücke über die Jagst (das ist der Fluss hier) gibts im Sonner am Steingeländer alle paar Meter bepflanzen Blumenkästen, außerdem wurden an den Straßen, die in die und aus der Stadt heraus führen (am Friedhof, in Wohngebieten, am Ortseingang) in den Wiesen Blumenzwiebeln gepflanzt, die dort in kleinen Gruppen blühen.

        Da im Herbst die Dahlienknollen und Lilienknollen vom Sommer wieder raus genommen werden (frostempfindlich) gibts hin und wieder eine Versteigerung derselben in kleinen Kisten beim Bauhof. Ich war selber noch nicht dort, aber ich habe gehört, die sind dann immer ratz-fatz weg :-))

        LG KleinerVampir

    • Gerne! Es gibt so viele unterschiedliche Mini-Gärten. Ich konnte mich gar nicht entscheiden, welche ich fotografieren soll 😀

      Liebe Grüße,

      Julia

  4. Hallo Julia,

    ich möchte mich nochmal kurz zu dem Thema melden – ich habe gerade bei Dir auf Facebook gestöbert (das geht ja auch ohne Account dort) und den Einwand gelesen, dass durch die Beete Hunde nicht mehr an die Bäume pinkeln können.

    Wie sage ich das jetzt, ohne jemand auf den Schlips zu treten….
    nun, die kleinen Zäune finde ich nicht schlecht, denn ich würde nicht wollen, dass Hunde in das Beet gehen und sich darin erleichtern. Klar, der Einwand, dass es nicht überall Parks gebe, wo man seinen Hund hin führen kann, stimmt schon – aber wer möchte schon gerne Kot und Urin direkt am Baum vor der Tür, wo man auch wieder rein fassen muß? Da machen es sich manche Hundebesitzer wirklich zu einfach. Du selbst hast ja auch einen Hund, bist aber verantwortungsvoll und lässt sie nicht in die kleinen Beete. So sind aber nicht alle und daher kann ich die Zäune nachvollziehen. Ich würde es jedenfalls nicht wollen – man kann seinen Hund auch woanders pinkeln lassen. Nicht immer ist der bequemste Ort auch der Richtige.

    Mir drängt sich jetzt aber wirklich eine Frage auf: wenn da kein Zaun drumherum ist, lässt die Kommentarschreiberin ihren Hund dann echt rein und an den Baum pinkeln, obwohl da ein liebevoll angelegtes Beet drumrum ist? Das wäre in meinen Augen mehr als dreist, sorry!

    LG KleinerVampir

    • Ich weiß es um ehrlich zu sein auch nicht. Auch ohne Zaun achte ich darauf, dass mein Hund dort nicht hingeht. Hinterlassenschaften räume ich aber generell mit einer Tüte weg. Wir leben ja alle gemeinsam in dieser Stadt, da muss man schon ein wenig gegenseitig acht geben und Hundekot auf den Gehwegen oder Urin in Blumenbeeten muss nun wirklich nicht sein.

      Liebe Grüße,

      Julia

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