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Urlaub im brandenburgischen Kloster Zinna

Urlaub im brandenburgischen Kloster Zinna 1

2014-08-03 16.08.14-1Für einen schönen Urlaub muss man gar nicht immer so weit weg fahren. Vor allem, wenn man nicht so viel Zeit hat und den Hund gerne mitnehmen möchte, lohnt sich auch ein Blick in die nähere Umgebung. Ich bin sowieso ein großer Freund von Brandenburg und bin immer wieder erstaunt, wie wenig Touristen es in den meisten Regionen gibt. Definitiv von vielen, insbesondere von Berlinern, ein unterschätztes Reiseziel.

Romantikhotel Alte Försterei Kloster Zinna

Ich hatte bereits zu Weihnachten einen Gutschein für das Hotel Klostereck in Kloster Zinna gekauft. Meine Wahl fiel auf dieses Hotel, weil es nicht weit von Berlin entfernt ist, man den Hund mitnehmen kann und sich Klostereck in Kloster Zinna auc nett anhörte. Tatsächlich benötigten wir auch nur 40 Minuten mit der Regionalbahn und dem Bus von Berlin  über Luckenwalde bis nach Kloster Zinna. Vor Ort wurde uns mitgeteilt, dass wir die einzigen Gäste im Hotel wären und deswegen ins Partnerhotel umziehen sollten. Da das nur etwa 100 Meter entfernt war, war das natürlich kein Problem. Statt ins Klostereck checkten wir im Romantikhotel Alte Försterei ein, einem hochklassigerem Hotel mit 4 Sternen und urgemütlicher Einrichtung. Auch hier durfte der Hund mit, wobei ich nicht weiß, ob das Immer möglich ist.Innenhof vom Romantikhotel Alte Försterei in Kloster Zinna

Das Hotel Alte Försterei scheint beliebt für Hochzeiten und Flitterwochen und ist ein unglaublich schönes, sehr altes Haus, in dem es im ehemaligen Pferdestall eine Schenke gibt und einen wunderschönen, von Wein überwucherten Innenhof, in dem man Frühstücken und zu Abend essen kann. Die Küche bot sowohl eine Auswahl an französischen Gerichten, als auch an richtig guter regionaler Küche. Gibt es etwas nach einem ganzen Tag wandern etwas besseres als frische Pfifferlinge mit Klössen, Salat und Rührei und zum Nachtisch Ofenschlupfer? Ofenschlupfer ist übrigens eine Art Brotauflauf, den wir bei uns zu Hause früher auch manchmal aus altem Brot gemacht haben. Neben wirklich gutem Essen war auch das Personal ausgesprochen freundlich und hilfsbereit, so dass wir uns sehr wohl gefühlt haben und das Hotel auf jeden Fall empfehlen können.

Kloster Zinna in Brandenburg

Kloster Zinna – Von Zisterziensern und Webern

Der Ort Kloster Zinna ist benannt nach einem alten Zisterzienser Kloster, dessen Überreste noch immer vorhanden sind. Nachdem das Kloster im 16. Jahrhundert von den letzten Mönchen verlassen wurde, geriet der Ort ein wenig in Vergessenheit, bis Friedrich der Große in Kloster Zinna eine Webersiedlung gründete. Strategisch war dies durchaus durchdacht, da Kloster Zinna zur damaligen Zeit direkt an der Grenze zwischen Preußen und Sachsen lag, mehr als eine eher ärmliche Siedlung wurde aber nicht draus. Der Ort an sich ist heute nicht viel größer als damals und mit seinen vielen historischen Häusern sehr idyllisch.

Kloster Zinna Aussicht aus dem Kloster

Es gibt keine Souvenirshops, noch nicht einmal einen Bäcker haben wir entdeckt. Dafür kann man aber mit einer einzigen Eintrittskarte sowohl das alte Klostergebäude besuchen, in dem man mehr über die Geschichte des Klosters, der Zisterzienser und des Ortes erfährt, als auch die Produktionsstätte des Zinnaer Klosterbruders, eines Kräuterschnapses. Die Ausstellung im Kloster ist sehr schön aufbereitet und hat auch eine angemessene Länge. Man kann problemlos alles durchlesen und anschauen, ohne das man von Informationen überflutet wird.  Danach kann man dann auch noch ein kleines Webereimuseum am anderen Ende des Ortes besichtigen, Webstühle ansehen und im Garten des Hauses frisch gebackenen Blechkuchen genießen, während über einem die Störche kreisen. Zumindest kreisten sie über uns, als wir dort saßen 😉

Glückliche Kühe auf Brandenburger Weide

Auch hier waren keine Touristenmassen zu entdecken. Insgesamt kam mir der gesamte Ort, wie auch die Umgebung erstaunlich wenig besucht vor, für die eigentlich beliebte Reisezeit Anfang August. Vor allem, da Kloster Zinna mitten am Fläming-Skate liegt. Der Flämig-Skate besteht aus insgesamt 230km perfekt asphaltierter Strecke, die sich auf unterschiedlichen Strecken durch den Fläming ziehen. Eigentlich perfekt für Inline Skater und Radfahrer, da die Runden auch noch hervorragend ausgeschildert sind und an unterschiedlichen Orten mitten durch die Natur führen, aber es waren nicht allzu viele auf dieser Strecke unterwegs. Deshalb nutzten wir die Chance und spazierten einfach zu Fuß entlang des Weges. Am Anreisetag machten wir eine 11km Runde durch die umliegenden Dörfer, entlang an Feldern mit schweren Ären und vielen Kornblumen, durch ein Waldgebiet und vorbei an einer Kuhherde. Besonders schön fand ich dabei, dass der Weg teilweise von Pflaumen und Mirabellenbäumen gesäumt wurde, die genau zu diesem Zeitpunkt reif waren und herrlich dufteten und natürlich auch schmeckten.  Das wir am nächsten Tag stundenlang durch den Regen spazieren würden, wussten wir da noch nicht, aber das erzähle ich euch in den nächsten Tagen noch. Reife Pflaumen in Kloster Zinna


6 Antworten zu “Urlaub im brandenburgischen Kloster Zinna”

  1. Haha, wenn die Störche kreisen, muss man aufpassen…

    Ich habe den größten Teil meiner Jugend in Jüterbog verbracht (und somit auch teilweise in Kloster Zinna, Grüna und Werder, weil da viele meiner Freunde gewohnt hatten). Wenn es das Wetter zuließ, also auch im Winter, sind wir fast täglich den 11km Rundkurs über Kloster gefahren, viel anderes gab es ja nicht zu tun auf dem Land. Und stundenlanges spazieren bei widrigen Wetterbedingungen wurde dann vor allem mit meinen Eltern praktiziert.

    Ich freue mich immer total, wenn du über Ausflüge nach Brandenburg schreibst. Den anderen Teil meiner Kindheit habe ich zwischen Werder (Havel) und Brandenburg (Havel) verbracht. Brandenburg ist definitiv auch ein Ausflug, wenn nicht sogar eine Reise wert. Es gibt über Spandau sogar einen Radweg dorthin.

    Ich bin gespannt auf den nächsten Teil des Reiseberichts 🙂

    Liebe Grüße
    Aneli

    • Kreisende Störche scheinen mir gefährlich ;D Hätte ich gewusst, dass du direkt dort aufgewachsen bist, hätte ich mir definitv ein paar Tipps von dir geholt. Für mich ist Brandenburg unglaublich schön, als Stadtkind hänge ich ein wenig der Land-Romantik nach. Das das echte Landleben vielleicht nicht immer ganz so spannend ist, wie man es sich als Stadtmensch vorstellt, ist mir klar, aber so ein paar Tage auf dem Land sind für mich immer die reinste Erholung. Von Jüterbog haben wir leider nicht alles gesehen, da wir auch dort wieder in ein Gewitter kamen. Ich war aber regelrecht erstaunt, dass es so eine Stadt mit Kloster, alter Stadtmauer und wunderschönen historischen Gebäuden direkt vor den Toren Berlins gibt und werde bestimmt bald noch einmal hinfahren. Mit der Regionalbahn ist das ja wirklich gar kein Problem, da bin ich schneller in Jüterbog, als am Wannsee.

      Liebe Grüße

  2. Solang sie kreisen, sind sie noch weniger gefährlich – ernst zu nehmen ist es erst, wenn sie sich auf Deinem Dach niederlassen 😀

    Toller Urlaubsbericht, hat mir gut gefallen!

    LG KleinerVampir

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