Als Berlinerin aus Kreuzberg wohne ich schon immer in Mietwohnungen und kannte auch früher nie Leute, die ein Haus mit Garten ihr eigenen nennen konnten. Als Kinder waren wir allerdings häufig im Schrebergarten. Meine Uroma hatte einen, meine Großeltern auch, der war allerdings nicht im Berlin und damit schlechter zu erreichen. Auch die Mutter einer Freundin hatte seit ewigen Zeiten einen Garten und hat ihn noch heute. Früher haben wir dort mit Leidenschaft Blätter gesammelt und gekocht, heimlich Blumen gepflückt und viel gespielt.
In den letzten Jahren habe ich sehr viel auf meinem Balkon gegärtnert, aber da er recht klein ist, sind die Pflanzmöglichkeiten begrenzt. Im letzten Jahr suchte die Mutter besagter Freundin nun eine Hilfe für ihren Garten, da sie selbst eher selten vor Ort und mit den anstehenden Arbeiten zur Zeit etwas überfordert ist. Angefangen habe ich damit, den gesamten Garten von Unkraut zu befreien, darunter auch die drei kleinen Beete. Sie waren komplett mit Unkraut und Minze überwuchert, so dass es ein ziemlicher Aufwand war. Danach habe ich im letzten Jahr schon ein wenig gepflanzt. Mein Highlight waren dabei die Ruccola-Pflanzen, die ich beim Rasen mähen gefunden habe. Plötzlich roch es intensiv nach Ruccola und als ich nachsah, war der Rasen überseht mit Ruccolapflänzchen. Die habe ich ausgebuddelt und ins Beet gesetzt und da Ruccola ja ein wunderbares Unkraut ist, habe ich seitdem Unmengen an Ruccola zur Verfügung, denn auch der Winter konnte dem Ruccola nichts antun und das Zeugt wächst und wächst.
In diesem Jahr habe ich an weiteren Pflanzen probiert und unter anderem grüne Bohnen, rote Bohnen, Soja-Bohnen, Radieschen, Kürbisse, gelbe Zucchini, lila Kartoffeln + normale Kartoffeln, lila Rosenkohl, Radieschen, lila Möhren, bunte Tomaten und bunten Mangold, Kohlrabi, Spinat, Salat und Basilikum angepflanzt. Einiges gedeiht prächtig, anderes weniger gut, aber da ich noch am Üben bin, ist es für mich nicht weiter schlimm, wenn manche Pflanzen nicht so toll wachsen, wie ich mir das vorstelle.
Ich bin auf jeden Fall bei jedem Besuch immer wieder gespannt, was alles neues gewachsen ist 🙂
5 Antworten zu “Ich habe mir ein Beet geliehen”
Da hast Du ja wirklich einen tollen Platz zum gärtnern, Glückwunsch zu Deiner guten Ernte! 🙂
Pass mit dem wilden Ruccola bloß auf und verwechsel die Blätter ja nicht mit dem *giftigen* Kreuzkraut – das sieht nämlich sehr ähnlich aus.
Klick:
http://www.gartendatenbank.de/wiki/senecio-vulgaris
Viel Spaß beim Gärtnern und lieber Gruß
KleinerVampir
Danke für den Tipp! Da der Garten in einer Gartenkolonie ist, vermute ich, dass der Ruccola einfach vom Nachbarn rübergewachsen ist und gar nicht so wild ist. Ich habe zumindest schon einige Kilo verspeist sind lebe noch 😉
Liebe Grüße,
Julia
Das mit dem von-alleine-aussähen ist natürlich möglich. Wir haben hier auch das ein oder andere, das sich von anderen Gärten angesiedelt hat. Meist ist das aber nix so Gutes, wie Ruccola – eher Löwenzahn, Disteln oder anderes Unkraut 😀
Ich finde Deine Beete toll, Du hast so viel Exotisches angebaut, von dem ich noch nie gehört hab. Zum Beispiel lilafarbene Kartoffeln und lila Möhren.
Lieber Gruß! 🙂