Kann man Apfelwein selber machen? Und schmeckt selbstgemachter Apfelwein überhaupt?
Nachdem ich in den vergangenen Jahren immer so viel Fallobst gesammelt habe und daraus Klassiker wie Apfelringe und Apfelmus, aber auch Apfelessig und Apfeltee gemacht habe, wollte ich im vergangenen Jahr unbedingt Apfelwein selber machen. Ich trinke Apfelwein sehr gerne und nachdem mir eine Nachbarin selbstgemachten Apfelwein mitgebracht hat, konnte ich nicht Wiederstehen mich selbst im Apfelwein herstellen zu probieren.
Inhaltsverzeichnis
Apfelwein selber machen
Da es ein erster Versuch war, habe ich nicht gleich Unmengen an Apfelwein angesetzt, sondern einen halben Gärballon voll.
Wie sich im Nachhinein herausstellen sollte, war das ein Fehler! Der selbstgemachte Apfelwein schmeckt unglaublich lecker. Viel besser als jeder gekaufte Apfelwein und die Herstellung des Apfelweins ist wirklich super einfach. Das Apfelwein selber machen hat mich einen Nachmittag Zeit gekostet, weil ich die Äpfel alle mit einen normalen Entsafter entsaftet habe. Etwas umständlich. Hier lohnt sich für größere Mengen sicher eine Mostpresse – dafür konnte ich aber aus dem hier entstehenden Trester noch blechweise Apfelkuchen backen. Alleine der Kuchen hat im Tiefkühler für Monate ausgereicht.
Aber zurück zum Apfelwein. Ich habe wie gesagt noch nie Apfelwein hergestellt und bin das Projekt Apfelwein selber machen ganz unbedarft angegangen. Folgendes Zubehör habe ich verwendet:
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Zubehör Apfelwein selber machen
- Weinballon mit Gummistopfen und Gärröhrchen kannst du hier kaufen
- Weinhefe kannst du hier kaufen
- Zucker
- Äpfel
- Flaschen
- Trichter
- Tuch
- Entsafter bekommst du hier – Alternativ Mostpresse bekommst du hier
Anleitung Apfelwein selber machen
Äpfel entsaften
Zuerst müssen die Äpfel entsaftet werden. Dazu sollten sie natürlich sauber sein. Wenn du eine Mostpresse hast, werden sie komplett in diese geworfen und entsaftet.
Ich habe meine Äpfel mit dem ganz normalen Entsafter, wie ihn sicher viele von euch in der Küche haben, entsaftet. Dazu habe ich sie zuvor aufschneiden und entkernen müssen, was auch ganz sinnvoll war. Da es sich um Fallobst handelt, gab es einige Schaustellen an den Äpfeln sowie Wurmlöcher, die ich entfernt habe. So konnte ich den kompletten Trester am Ende noch als Kuchen verbacken.
Apfelsaft zu Apfelwein verwandeln
Jetzt gibst du deinen Apfelsaft in den Gärballon. Diese Gärballons sind ziemlich günstig, oft findet man sie auch auf Flohmärkten.
Ich habe hier mit 5 Liter Apfelsaft gearbeitet. Dazu habe ich dann 500g Zucker und 1g Weinhefe gegeben und alles miteinander im Weinballon vermengt.
Nun kommt das Gärröhrchen auf den Weinballon. Es steckt in einem Gummipropfen und wird mit Wasser gefüllt. So kommt einerseits keine Luft in den Gärballon, andererseits kann aber bei der Gärung entstehende Luft aus dem Ballon aussteigen.
Und jetzt heißt es warten. Ich habe den Gärballon in der kühlen Küche für etwa 8 Wochen stehengelassen. Man kann ganz gut beobachten, wie der Apfelwein gärt. Solange es noch blubbert und Luft aus dem Gärröhrchen austritt, ist die Gärung noch nicht beendet.
Apfelwein abfüllen
Ist die Gärung beendet, kann man den Apfelwein abfüllen.
Ich habe den Apfelwein dann durch ein Tuch abgeseilt und dann mit Hilfe eines Trichters in Flaschen abgefüllt.
Meine Erkenntnis dabei: Kleine Flaschen eignen sich nicht, da hier noch zu viel Gärung im Nachhinein stattfindet und dann Druck in der Flasche entsteht. Besser sind größere Flaschen bzw. Flaschen mit einem Gärverschluss.
Und geschmacklich? Ich hatte ja ein wenig Angst, dass der selbstgemachte Apfelwein eher Essig ist statt Apfelwein, aber keineswegs. Dieser Apfelwein schmeckt tatsächlich besser als alle Apfelweine, die ich bisher getrunken habe. Dementsprechend werde ich versuchen in diesem Jahr deutlich mehr davon anzusetzen. Das Experiment Apfelwein selber machen gilt für mich damit als absolut gelungen .
Tresterkuchen aus Apfelresten
Aus den Apfelresten, dem Trester, der im Entsafter liegengeblieben ist, habe ich jede Menge Blechkuchen gebacken. Gemischt mit Haferflocken und Mehl, Backpulver und Zucker und bei Bedarf Ei entsteht so ganz einfach ein saftiger Blechkuchen. Da es wirklich viel Trester war, war der Kuchen fast ein wenig wie ein Müsliriegel, der apfellastig, aber lecker.
Ein Teil des Kuchens wurde direkt verzehrt, der Großteil landete aber im Tiefkühler und wurde über die letzten Monate hinweg gegessen.
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2 Antworten zu “Anleitung – Apfelwein selber machen”
Hallo Julia,
toll, wieder mal einen neuen Beitrag von Deinen Aktivitäten zu lesen. Scheint eine gelungene Aktion gewesen zu sein, dann sag ich einfach mal „Prost“ 🙂
Du hättest übrigens weder den Zucker noch die Weinhefe zur Apfelweinproduktion dazu tun müssen – der Apfelsaft (ist ja ungekocht) gärt nämlich von ganz alleine.
Warst Du schon mal in einer Mosterei? Ich denke, sowas ist in einer Großstadt wie Berlin eher schwierig zu finden, das gibts eher in ländlichen Regionen. Aber in einer Mosterei zerkleinern sie die Äpfel (mit Schale übrigens) und pressen diese dann in mehreren Arbeitsschritten, wobei der erste Trester unter Einweichen in Wasser nach einem Tag nochmal gepresst und eine zweite (verdünnntere) Saftmenge daraus gewonnen wird, die man zur ersten dazu gibt. Der Saft kommt dann ins Fass, das einen Gärverschluss besitzt (in Deinem Fall halt der Ballon). Nach einigen Tagen kommt die Gärung vollkommen von alleine in Gang, ähnlich wie beim Federweißen. Am Anfang ist der Most noch recht süß, wird aber mit fortschreitender Vergärung herber und schließlich zu Apfelwein. Wenn es gar nicht mehr blubbert, ist der ganze Fruchtzucker durchgegoren.
Auf jeden Fall braucht es außer der Apfelmaische nix weiter, die Hefe, die die Gärung in Gang setzt, ist schon an den Äpfeln (wie bei Weintrauben übrigens auch die Weinhefe gewinnt man ja hinterher). Wenn man hier bei uns aufm Markt, in der Mosterei oder beim Bauern Süßmost kauft, ist da nichts drin außer reinem Apfelsaft. Und nach kurzer Zeit rumort’s dann im Fass und er wird ganz alleine zum Most.
Kannst es ja in der kommenden Saison nochmal ganz ohne probieren. Klappt 100%ig!
Liebe Grüße
KleinerVampir
Ich nochmal, hab noch was vergessen.
Pass bloß auf mit den Flaschen – entweder nur mit Gärverschlüssen oder schraub die Schraubverschlüsse nicht zu. Durch den Druck beim Gären explodieren die Flaschen! Und die Großen wegen der größeren Menge eher, als die kleinen. Die Stöpsel haut es Dir alle hoch an die Decke, die bleiben nicht druaf. Solang die Gärung nicht vollständig durch ist, die Flaschen unbedingt soweit offen lassen, dass das Gas entweichen kann.